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„Kontaktbörse Museum & Schule“ war ein voller Erfolg

Dr. Bernhard Resch, erster Bürgermeister der Stadt Abensberg, Dr. des. Beatrice Wichmann, Dr. Cindy Drexl und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)Dr. Bernhard Resch, erster Bürgermeister der Stadt Abensberg, Dr. des. Beatrice Wichmann, Dr. Cindy Drexl und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)
Über 60 Vertreterinnen und Vertreter von Museen und Schulen in Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz waren vergangene Woche der Einladung des Museumsschulungszentrums Niederbayern zur „Kontaktbörse Museum & Schule“ gefolgt, um das gemeinsame Netzwerk auszubauen und sich fachlich auszutauschen. Zur Veranstaltung begrüßten Dr. Bernhard Resch, erster Bürgermeister der Stadt Abensberg, und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl im Kulturzentrum Aventinum.
Bezirkstagsvizepräsident Dr. Pröckl, zugleich Vorsitzender des zuständigen Kultur-, Jugend- und Sportausschusses im niederbayerischen Bezirkstag, erläuterte in seinem Vortrag, wie der Bezirk die Museen bei ihrer Bildungsarbeit unterstützt. So habe der Kulturausschuss vor etwas mehr als vier Jahren die Einrichtung einer Beratungs- und Koordinierungsstelle für Museen beschlossen, die mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. Cindy Drexl besetzt wurde. Der Grundstein für die Schaffung des Museumsschulungszentrums sei mit der wenig später unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bezirk Niederbayern und der Stadt Abensberg gelegt worden.
Am Nachmittag präsentierten die Museen ihre pädagogischen Angebote (Foto: Stadt Abensberg, Ingo Knott)Am Nachmittag präsentierten die Museen ihre pädagogischen Angebote (Foto: Stadt Abensberg, Ingo Knott)
Neben der Vernetzung der niederbayerischen Museen und einem breiten Angebot an Fortbildungen und Schulungen, ist ein drittes Kernanliegen des Museumsschulungszentrums Niederbayern die Schaffung einer Schnittstelle zwischen Museen und Schulen in Niederbayern. Das Ziel: das Potential von Museen für Bildung und Vermittlung hervorzuheben. Museumspädagogische Programme ermöglichen es, schulische Lehrinhalte nicht nur theoretisch, sondern praktisch erlebbar zu vermitteln. Dabei dient die Internet-Plattform MUSbi (Museum bildet) als wesentliche Schnittstelle. Dort stellen Museen zielgruppengenau ihre Vermittlungsangebote für Schulklassen ein. Lehrkräfte können auf diesem Weg das passende außerschulische Lernangebot für ihre Klassen recherchieren – je nach Schulart, Jahrgangsstufe und Fächern sowie auf die jeweiligen Landkreise bezogen. Die Museen profitieren, indem sie auf diesem Wege eine Verbindung zu einer ihrer wichtigsten Zielgruppen aufbauen und halten können: den jungen Menschen.
Dr. Pröckl: „Schulen und Museen sind zwei wichtige Bildungseinrichtungen. Während bei Schulen der Bildungsauftrag in der Vermittlung von Wissen und Können fest verankert ist, wird dies bei Museen mitunter verkannt. Derweil bieten Museen die Chance, schulische Unterrichtsinhalte im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar zu machen. Das Museum ist dabei kein klassischer Lern-, sondern ein Erlebnis- und Erfahrungsort. Hier wird kulturelles Erbe bewahrt, Wissen weitergegeben und zugleich ist das Museum ein Ort von gesellschaftlicher Relevanz.“
Museen seien mehr als ein außerschulischer Lernort, betonte auch Dr. Elke Kollar, Direktorin des Museumspädagogischen Zentrums München, bei ihrem Impulsvortrag. So würden museumspädagogische Programme dem Unterricht Erlebnischarakter verleihen, mit dem Effekt, dass die Inhalte sehr viel besser im Gedächtnis haften bleiben. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Dr. Elke Kollar, Stefanie Macharowsky vom Benedikt-Stattler-Gymnasium Bad Kötzting, Anja Klein, Comenius Gymnasium Deggendorf und MUSbi-Team Niederbayern, und Anja Hobmaier vom Kastenhof Landau über die zentrale Frage der Veranstaltung: Wie lässt sich eine gute Kooperation zwischen Schule und Museum erleichtern und verstetigen? Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von den Organisatorinnen Dr. des. Beatrice Wichmann und Dr. Cindy Drexl.
Am Nachmittag präsentierten sich MUSbi Niederbayern, die Museen Deggendorf, das Museum Jagd Land Fluss und Galerie im Schloss Wolfstein, das Stadtmuseum Abensberg, das Archäologische Museum der Stadt Kelheim, das Museum Quintana, das Museum Dingolfing, das Heimatmuseum in Landau an der Isar und der Kastenhof Landau im Rahmen einer Museumsmesse mit Informationsständen auf den Fluren des Aventinums. Das Museumspädagogische Zentrum in München, die Beratungsstelle „Kultur macht stark“, die historische Darstellungsgruppe „Boier in Bayern“, der Denkmalkoffer des Landkreises Kelheims sowie das neue Gotikportal des Landkreises Rottal-Inn ergänzten das vielseitige Angebot.
Am Ende der Veranstaltung zogen die Organisatorinnen und das MUSbi-Team Niederbayern ein positives Resümee: Es konnten viele gute neue Ideen und Inspirationen rund um die zentrale Frage zur Verbesserung der Kooperation gesammelt werden. „Das positive Feedback bestärkt uns, die Veranstaltung zu wiederholen“, so Dr. Drexl. „Diese ‚Kontaktbörse Museum & Schule‘ war also nur der erste erfolgreiche Auftakt, um das Netzwerk weiter zu verdichten.“
 
– sb –