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Freiwillige Feuerwehren von Mainburg und den umliegenden Gemeinden übergeben an die Bayerische Staatsregierung einen offenen Brief

Die Diskussion zu der Ilmtal-Klinik – dem Mainburger Krankenhaus – gibt auch den Freiwilligen Feuerwehren von Mainburg und den umliegenden Gemeinden Anlass zur Stellungnahme
(Foto: Jörg Rudloff)(Foto: Jörg Rudloff)
Das Mainburger Krankenhaus soll zu einem Erweiterten Gesundheitszentrum umgewidmet werden. Mit einem „offenen Brief“ an die Verantwortlichen der Bayerischen Staatsregierung stellen die Freiwilligen Feuerwehren im Bereich Mainburg ihre Sicht der geplanten Veränderungen dar.
 
Nachfolgend der Inhalt des "offenen Briefes"

Gesundheitsversorgung darf kein Privileg der großstädtischen Bevölkerung sein

Gruppenbild der beteiligten Delegation (Foto: Jörg Rudloff)Gruppenbild der beteiligten Delegation (Foto: Jörg Rudloff)
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir, die unterzeichnenden Feuerwehren, sehen mit großer Sorge die geplante Herabstufung des Krankenhauses in Mainburg zu einem regionalen medizinischen Versorgungszentrum. Dieses Versorgungszentrum kann in keinster Weise ein Krankenhaus mit stationärer Notfallversorgung ersetzen.
Kommandant der FF Mainburg Gerhard Müller (rechts) und 1. Vorstand der FF Mainburg Wolfgang Schöll sen. (Foto: Martin Schöll)Kommandant der FF Mainburg Gerhard Müller (rechts) und 1. Vorstand der FF Mainburg Wolfgang Schöll sen. (Foto: Martin Schöll)Die Herabstufung würde bedeuten, dass es in Mainburg keine Notaufnahme mit Schockraum und Intensivstation mehr gäbe. Eine echte Notfallversorgung wäre somit nicht mehr gewährleistet. Weder ein Herzinfarkt, eine Lungenembolie noch traumatische Verletzungen könnten dann zeitnah vor Ort versorgt werden. Somit werden gesundheitliche Schäden von politischer Seite bewusst in Kauf genommen und das Leben der betroffenen Bevölkerung vorsätzlich gefährdet.
Die Feuerwehreinsatzkräfte sind 24 Stunden 365 Tage im Jahr für die gesamte Bevölkerung und somit auch für Sie im Einsatz und setzen sich Gefahren für Leib und Leben aus. Sollten sich im Einsatz Feuerwehrdienstleistende verletzen, erwarten wir die beste und schnellste medizinische Versorgung. Diese Erwartung haben wir und die Bevölkerung gleichlautend auch für unsere Familien und Kinder. Selbstverständlich benötigen die von uns geretteten Personen ebenso eine zeitnahe adäquate Versorgung.
Durch die zu erwartenden längeren Transportwege in das dann nächstgelegene Krankenhaus entstehen zeitliche Verzögerungen in der klinischen Versorgung, die über Leben und Tod entscheiden können. Bereits heute erleben wir regelmäßig bei unseren Einsätzen, dass Patienten unnötig lang am Einsatzort verbleiben müssen, da es für den Rettungsdienst zunehmend schwieriger wird, einen freien Schockraum bzw. ein Krankenhausbett zu finden.
Zählt die Gesundheit von über 42.000 Menschen die im Einzugsgebiet des Mainburger Krankenhauses leben nichts mehr für die Politik? Warum werden bzw. wurden in die Kliniken in Kelheim und Pfaffenhofen jeweils über 100 Mio. EUR investiert und für Mainburg ist kein Geld für Investitionen da? Vor der letzten Kommunalwahl 2020 wurde von sämtlichen Parteien versprochen, dass beide Kliniken im Landkreis erhalten und sogar ausgebaut werden. Kann sich die Politik an dieses Wahlversprechen nicht mehr erinnern? Geplant war ursprünglich für Mainburg eine Generalsanierung mit geplanten Kosten in Höhe von 56 Mio. EUR. Nach der Kommunalwahl ist ein Rechenfehler aufgetaucht und die geplanten Kosten sind urplötzlich auf 110 Mio. EUR gestiegen. Daraufhin wurde die gesamte Sanierung gestrichen. Nach langem Hin und Her wurde noch in 2021 die Planung für die Eingliederung des Medizinischen Versorgungszentrums am Krankenhaus inkl. zweier neuer OP Säle vorgestellt mit einem Kostenvolumen von mehr als 10 Mio. EUR. Kurz darauf wurde auch diese Planung verworfen. Die Folgen erkennen wir jetzt.
Auch die politisch Verantwortlichen, die nicht in dieser Region wohnen, sollten sich bewusst sein, welche Auswirkung die Herabstufung für die Bevölkerung haben wird. Daher fordern wir von der Politik und den Entscheidern:
Sorgen Sie dafür, dass unser Krankenhaus als Grundversorger dauerhaft erhalten bleibt. Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied. Schwächen Sie nicht unsere Rettungskette durch die Herabstufung des Krankenhauses Mainburg.

Die unterzeichnenden Feuerwehren:

 
Freiwillige Feuerwehr Feuerwehr Mainburg vertreten durch
Kdt. Gerhard Müller und 2. Kdt. Erwin Plescher 
 
2. Freiwillige Feuerwehr Mainburg e.V. vertreten durch
1. Vorsitzenden Wolfgang Schöll und 2. Vorsitzenden Marco Striegl
 
3. Feuerwehrreferent der Stadt Mainburg
Dr. Michael Schöll
 
4. Freiwillige Feuerwehr Aiglsbach vertreten durch
1. Kdt. Erich Bartholomäus und 2. Kdt. Stefan Hufnagel
 
5. Freiwillige Feuerwehr Airischwand vertreten durch
1. Kdt. Alexander Mayerhofer und 2. Kdt. Sebastian Kühner
 
6. Freiwillige Feuerwehr Anglberg vertreten durch
1. Kdt. Marcus Billian und 2. Kdt. Frank Ißler
 
7. Freiwillige Feuerwehr Appersdorf vertreten durch
1. Kdt. Josef Stock
 
8. Freiwillige Feuerwehr Attenhofen vertreten durch
1. Kdt. Marco Schneider und 2. Kdt. Timo Lambertsen
 
9. Freiwillige Feuerwehr Attenkirchen vertreten durch
1. Kdt. Florian Schmitz und 2. Kdt. Michael Oberhauser
 
10. Freiwillige Feuerwehr Au i. d. Hallertau vertreten durch
1. Kdt. Sebastian Biendl und 2. Kdt. Sebastian Elfinger
 
11. Freiwillige Feuerwehr Baumgarten vertreten durch
1. Kdt. Bernhard Wiesheu und 2. Kdt. Markus Holzmann
 
12. Freiwillige Feuerwehr Berghausen vertreten durch
1. Kdt. Martin Kellerer
 
13. Freiwillige Feuerwehr Ebrantshausen vertreten durch
1. Kdt. Sebastian Hirmer und 2. Kdt. Martin Bogenrieder
 
14. Freiwillige Feuerwehr Elsendorf vertreten durch
1. Kdt. Franz Wagner
 
15. Freiwillige Feuerwehr Enzelhausen vertreten durch
1. Kdt. Karl Strauß und 2. Kdt. Josef Betzenbichler
 
16. Freiwillige Feuerwehr Figlsdorf-Aiglsdorf vertreten durch
1. Kdt. Maximilian Löffler und 2. Kdt. Tobias Krojer
 
17. Freiwillige Feuerwehr Großgundertshausen vertreten durch
1. Kdt. Mathias Rank und 2. Kdt. Günter Karl
 
18. Freiwillige Feuerwehr Grünberg vertreten durch
1. Kdt. Christian Scharlach und 2. Kdt. Stefan Kreitmaier
 
19. Freiwillige Feuerwehr Günzenhausen-Au vertreten durch
1. Kdt. Walter Schott und 2. Kdt. Robert Hillebrand
 
20. Freiwillige Feuerwehr Haslach vertreten durch
1. Kdt. Christian Goldbrunner und 2. Kdt. Georg Sedlmaier
 
21. Freiwillige Feuerwehr Leibersdorf vertreten durch
1. Kdt. Englbert Ostermeier
 
22. Freiwillige Feuerwehr Mainburg Nord vertreten durch
1. Kdt. Christoph Raab
 
23. Freiwillige Feuerwehr Unterwangenbach vertreten durch
1. Kdt. Christoph Raab
 
24. Freiwillige Feuerwehr Meilenhofen vertreten durch
2. Kdt. Martin Frank
 
25. Freiwillige Feuerwehr Lindkirchen vertreten durch
2. Kdt. Markus Gabelsberger
 
26. Freiwillige Feuerwehr Nandlstadt vertreten durch
1. Kdt. Stefan Bauer und 2. Kdt. Daniel Betz
 
27. Feuerwehrreferent der Stadt Nandlstadt
Sebastian Kühner
 
28. Freiwillige Feuerwehr Oberappersdorf vertreten durch
1. Kdt. Alexander Hildebrandt und 2. Kdt. Herbert Sachs
 
29. Freiwillige Feuerwehr Oberempfenbach vertreten durch
1. Kdt. Anton Galster
 
30. Freiwillige Feuerwehr Oberlauterbach vertreten durch
1. Kdt. Stefan Haage
 
31. Freiwillige Feuerwehr Oberwangenbach vertreten durch
1. Kdt. Konstantin Bauer
 
32. Freiwillige Feuerwehr Osseltshausen vertreten durch 
Kdt. Alois Faltermeier und 2. Kdt. Bernhard Ascher
 
33. Freiwillige Feuerwehr Osterwaal vertreten durch
1. Kdt. Florian Münsterer und 2. Kdt. Andreas Buttenmüller
 
34. Freiwillige Feuerwehr Palzing vertreten durch
1. Kdt. Martin Ball und 2. Kdt. Ludwig Grepmaier
 
35. Freiwillige Feuerwehr Puttenhausen vertreten durch
1. Kdt. Christian Brummer und 2. Kdt. Hans Werner Standlmaier
 
36. Freiwillige Feuerwehr Reichertshausen vertreten durch
1. Kdt. Gerhard Thalhammer und 2. Kdt. Julian Ammer
 
37. Freiwillige Feuerwehr Rudertshausen vertreten durch
1. Kdt. Markus Graßl und 2. Kdt. Stefan Solleder
 
38. Freiwillige Feuerwehr Sandelzhausen vertreten durch
1. Kdt. Christan Fersch und 2. Kdt. Werner Zander
 
39. Freiwillige Feuerwehr Steinbach vertreten durch
1. Kdt. Anton Fuß und 2. Kdt. Stefan Haage
 
40. Freiwillige Feuerwehr Tegernbach vertreten durch
1. Kdt. Stefan Schuberthan und 2. Kdt. Stefan Forster
 
41. Freiwillige Feuerwehr Train vertreten durch
1.Kdt. Markus Müller
 
42. Freiwillige Feuerwehr Unterempfenbach vertreten durch
2. Kdt. Kersten
 
43. Freiwillige Feuerwehr Volkenschwand vertreten durch
1. Kdt. Gerhard Kolmeder
 
44. Freiwillige Feuerwehr Wildenberg vertreten durch
1. Kdt. Christoph Hirsch
 
45. Freiwillige Feuerwehr Zolling vertreten durch
1. Kdt. Wolfgang Westermeier und 2. Kdt. Martin Dauer