Beim Empfang der niederbayerischen Wirtschaft ging es um besorgniserregende Entwicklungen für die heimischen Betriebe

Zu Besuch in der „Powerregion“ Niederbayern: HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (v. li.), HWK-Präsident Dr. Georg Haber, bayerischer Ministerpräsident Markus Söder, IHK-Präsident Thomas Leebmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner und Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper. (Foto: Fotoatelier Kaps)Zu Besuch in der „Powerregion“ Niederbayern: HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (v. li.), HWK-Präsident Dr. Georg Haber, bayerischer Ministerpräsident Markus Söder, IHK-Präsident Thomas Leebmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner und Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper. (Foto: Fotoatelier Kaps)
Energieversorgung, Fachkräftemangel, Bürokratie: Die aktuellen Themen der Unternehmen spiegelten sich beim Empfang der niederbayerischen Wirtschaft in Passau wider. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und die Industrie- und Handelskammer für Niederbayern (IHK) hatten nach einer coronabedingten Pause wieder zu dieser gemeinsamen Veranstaltung geladen. Gekommen waren mehr als 300 Unternehmer aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Handwerk – sowie als Ehrengast der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Bei sommerlichen Temperaturen suchten sie das Gespräch, betonten Gemeinsamkeiten, diskutierten aber auch kontroverse Themen.
Kampfgeist der Betriebe
„Jeden Tag aufs Neue mussten wir uns weit aus unserer Komfortzone herauswagen – gesellschaftlich und wirtschaftlich“, sagte HWK-Präsident Dr. Georg Haber. Die niederbayerischen Betriebe und ihre Beschäftigten haben mit Geduld, Menschlichkeit, Weitblick und mit einem ausgeprägten Kampfgeist auf die zahlreichen Herausforderungen reagiert. Doch sie brauchten Unterstützung, so Haber: Nachholbedarf gebe es bei der Digitalisierung, Infrastruktur und bei der Struktur- und Regionalpolitik.
Insgesamt brauche es mehr Einklang mit den Unternehmen, zum Beispiel beim Klimaschutz und bei der Bildungspolitik. Die berufliche Bildung sei über eine lange Zeit zu kurz gekommen. „Wir brauchen beides: Master und Meister“, betonte Haber. Der Fachkräftemangel habe einen dramatischen Punkt erreicht. „Wenn es so weitergeht, dann stürzt – und so drastisch muss ich es leider ausdrücken – eine Säule unseres wirtschaftlichen Wohlstandes ein“, sagte er.
Gespräche über besondere Herausforderungen in Krisenzeiten: (v. li.) HWK-Präsident Dr. Georg Haber, IHK-Präsident Thomas Leebmann und IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner, HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger und bayerischer Ministerpräsident Markus Söder.  (Fotos: Fotoatelier Kaps)Gespräche über besondere Herausforderungen in Krisenzeiten: (v. li.) HWK-Präsident Dr. Georg Haber, IHK-Präsident Thomas Leebmann und IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner, HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger und bayerischer Ministerpräsident Markus Söder. (Fotos: Fotoatelier Kaps)
Der Bund müsse liefern
Mehr Fachkräfte, weniger Bürokratie und sichere Energie: Für diese Rahmenbedingungen kämpfe die bayerische Regierung, erklärte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Zur Energieproblematik fügte er an: „Wir verdreifachen Windkraft und Photovoltaik und setzen auf die heimische Wasserkraft.“ Jetzt müsse der Bund liefern. „Wir brauchen den Stresstest für Gas und Strom. Aus der Gasnotlage darf keine Stromnotlage werden.“ Im Zuge der Diskussion um die verlängerte Laufzeit der Kernkraftwerke sagte Söder: „Auch bei der Energie muss gelten: whatever it takes!“ Niederbayern bezeichnete er als eine „Powerregion“, Handwerk, Mittelstand und Handel seien der „Motor unserer Wirtschaft“.
Oberbürgermeister der Stadt Passau Jürgen Dupper fügte hinzu, dass „leistungsstarke Betriebe mit fleißigen Mitarbeitern aus Niederbayern eine wirtschaftlich starke und sehr lebenswerte Region gemacht“ haben. Jetzt sei es die Aufgabe aller politischen Ebenen, mit den richtigen Rahmenbedingungen diese Entwicklung weiter zu führen.
 
Wirtschaft als kreativer Krisenlöser
In seinen Abschlussworten betonte IHK-Präsident Thomas Leebmann ebenfalls die Stärke der niederbayerischen Wirtschaft. Er bekräftigte jedoch: „Unsere Unternehmen brauchen die Freiheit und die Rahmenbedingungen, die es ihnen erlauben, ihre Stärke auch einzusetzen.“ Die Politik müsse die Voraussetzungen schaffen, „damit die Wirtschaft als kreativer Krisenlöser und Garant von Sicherheit und Wertschöpfung in der Region wirken kann“. Dazu brauche es auch deutlich mehr Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen. Die gesamte Bereite der Wirtschaft müsse davon profitieren: „Was wir brauchen und fordern, ist ein ‚Tag der Ausbildung‘ – und das nicht nur einmal im Jahr“.
 
 
Oxana Bytschenko
Diplom-Journalistin
Referentin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Online-Redaktion
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