Zukunftswerkstatt des ACE – bayerische Ehrenamtliche sammeln Ideen für die Mobilität von morgen

Am Samstag war die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures zu Gast und diskutierte die in Bayern mit den Ehrenamtlichen des ACE (Foto: Hildebrand/ACE)Am Samstag war die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures zu Gast und diskutierte die in Bayern mit den Ehrenamtlichen des ACE (Foto: Hildebrand/ACE)
Wo hakt es im Bereich der Mobilität in Bayern? Welche Wünsche haben die Ehrenamtlichen des ACE Auto Club Europa für eine Mobilität der Zukunft? Wie wollen sich die Ehrenamtlichen einbringen, um Mobilität weiterzuentwickeln? Diese und weitere Fragen stellten sich am 17. und 18. September bei der Zukunftswerkstatt in Neumarkt. Der ACE-Regionalvorsitzende für Bayern, Markus Retsch, konnte zahlreiche interessierte Ehrenamtliche sowie die Regionalbeauftragten im Club-Service für Nord- und Südbayern, Matthias Penkala und Ursula Hildebrand, zur Zukunftswerkstatt begrüßen. Die Moderation hatte die Leiterin des Stabs Verkehrspolitik beim ACE, Kerstin Hurek aus Berlin, übernommen.
Der ACE-Regionalvorsitzende für Bayern, Markus Retsch (vorne rechts), konnte zahlreiche interessierte Ehrenamtliche in Neumarkt zur Zukunftswerkstatt begrüßen. Die Moderation hatte die Leiterin des Stabs Verkehrspolitik beim ACE, Kerstin Hurek (vorne, 2. von rechts) übernommen. (Foto: Privat/ACE)Der ACE-Regionalvorsitzende für Bayern, Markus Retsch (vorne rechts), konnte zahlreiche interessierte Ehrenamtliche in Neumarkt zur Zukunftswerkstatt begrüßen. Die Moderation hatte die Leiterin des Stabs Verkehrspolitik beim ACE, Kerstin Hurek (vorne, 2. von rechts) übernommen. (Foto: Privat/ACE)
„Mobilität entwickelt sich – und wir können die Entwicklung mitgestalten“, ist sich Markus Retsch, Vorsitzender der ACE-Region Bayern, sicher. Der ACE beteilige sich durch zahlreiche Aktionen – und das nicht nur auf der Ebene der sechs deutschen ACE-Regionen, sondern auch in den Kreisclubs. In Bayern gibt es insgesamt 21 dieser Kreise – elf im Norden und zehn im Süden. „Wir wünschen uns, dass die Ehrenamtlichen in den Kreisen die Arbeit des ACE in Bayern aktiv begleiten – die Zukunftswerkstatt soll das Auftakt sein und nicht einmalig bleiben“, betont Retsch. Zwei Tage lang wurde deshalb in Neumarkt beraten, welchen Themen man sich widmen könnte.
Am Samstag war die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures aus Kulmbach zu Gast. Als Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Bau und Verkehr konnte Aures berichten, wo es in Bayern bei der Mobilität aktuell hakt. Aktuell seien zum Beispiel nur etwa die Hälfte der bayerischen Landkreise in Verkehrsverbünden organisiert. Für alle, die in einem Landkreis leben, der keinem Verbund angehört, ergeben sich einige Nachteile – zum Beispiel bei den Tickets. Das Neun-Euro-Ticket, das es im Juni, Juli und August dieses Jahres gab, habe hier Erleichterung gebracht. Aures hofft, dass es eine Nachfolgelösung für das bundesweite Ticket gibt. Die drei Monate mit dem Neun-Euro-Ticket hätten aber auch die Probleme im Bereich des ÖPNV aufgezeigt: Viele Züge seien überfüllt gewesen, im ländlichen Raum sei das Ticket oft nicht nutzbar gewesen, da es gar keinen Bus und keine Bahn gibt, schildern die ACE-Ehrenamtlichen. Auch beim Straßenbau hakt es – viele Brücken müssten saniert werden, auch die ein oder andere Straße habe einer Erneuerung nötig. Die Themen Barrierefreiheit, „Vision Zero“ und die Frage der Finanzierung von Projekten wurden ebenfalls angesprochen. Und: „Wir dürfen auch die Fußgänger nicht vergessen“, so Inge Aures. Schon bei den Ausführungen der Abgeordneten wurde deutlich, dass es viel zu tun gibt in Sachen Mobilität in Bayern – hier will sich der ACE einbringen.
Nach einer lebhaften Diskussion mit Inge Aures sammelten die ACE-Ehrenamtlichen Stichpunkte zur Frage, was sie an der aktuellen Situation im Bereich der Mobilität besonders stört. Brummi-Fahrer, die der Maut entkommen wollen, fehlende Elektrifizierung von Bahnstrecken, Förderungsdschungel und zu wenige Geld für den ÖPNV, zu wenige E-Ladestationen, zu viel Güterverkehr auf der Straße und fehlende Abstimmung bei Projekten – das waren nur einige Punkte, die genannt wurden. Deutlich wurde auch, dass viele Themen in den unterschiedlichsten Regionen in Bayern auch unterschiedlich relevant sind. Im ländlichen Raum fehlt eher die Anbindung durch den ÖPNV, in den Ballungszentren stöhnt man eher über den Pendlerstau. So unterschiedlich, wie die Situationen sind, so unterschiedlich müssten dann auch die Maßnahmen zur Lösung sein. Für die Mobilität der Zukunft fordern die Ehrenamtlichen des ACE Bayern vernetzte und intermodale Systeme, die entspannt zu nutzen sind. Mobilität müsse inklusiv sein, dürfe niemanden ausgrenzen. In manchen Bereichen, zum Beispiel bei den Tickets für den ÖPNV, müsse es einheitliche Standards geben.
Auch konkrete Ideen wurden diskutiert – dabei wurde deutlich, dass es besser sei, Anreize zu schaffen, statt auf Verbote zu setzen. Gut ausgebaute P&R-Parkplätze anzubieten, damit mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen, sei sinnvoller, als zum Beispiel pauschal zu verbieten, mit dem Auto in eine Stadt zu fahren. Und: Mobilität müsse individuell bleiben – wer mit dem (eigenen) Auto fahren möchte, der sollte das auch künftig tun können.
Mach zwei arbeitsintensiven Tagen war man sich einig, einige der gesammelten Themen weiter zu verfolgen und durch öffentlichkeitswirksame Aktionen bekannter zu machen. Auch im Hinblick auf die Landtagswahlen in Bayern werde man die Forderungen des ACE in ein Positionspapier gießen und den Parteien zur Verfügung zu stellen.
 
 
Ursula Hildebrand
Regionalbeauftragte Club Bayern Süd
ACE Auto Club Europa e.V.
Club-Service
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70374 Stuttgart
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