Politisches Gespräch zum „Tag des Freibads“
SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller mit Bürgermeister Alfred Holzner, Stadtrat Franz Gumplinger und Bademeister Reinhard Hilz im Freibad von Pfeffenhausen(Foto: Georg Oberle)SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller mit Bürgermeister Alfred Holzner, Stadtrat Franz Gumplinger und Bademeister Reinhard Hilz im Freibad von Pfeffenhausen(Foto: Georg Oberle)
„Ob in diesem Jahr die Badehose oder der Bikini überhaupt eingepackt werden konnte, war lange unklar“, blickte Bürgermeister Alfred Holzner beim Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Ruth Müller auf die ungewisse Situation aufgrund von Corona zurück. Seit 18. Juni ist das Freibad nun wieder geöffnet – rund vier Wochen später als geplant und anders als gewohnt. Trotzdem habe man sich für unbürokratische und benutzerfreundliche Regelungen entschieden, erläuterte Bademeister Reinhard Hilz. Das Schwimmen in Bahnen, abgetrennte Bereiche für die Familien und Kinder und die Aquagymnastik sowie eine Regelung für den Ein- und Ausgang und die Webcam mit dem minutengenauen Blick auf die freien Plätze im Freibad erfüllen so viele Vorgaben wie nötig ohne den Spaß am Sport zu trüben. „Zum Nulltarif gibt es das allerdings nicht“, machte der Bürgermeister deutlich.
Zusatzkosten fallen für die zusätzliche Beckenaufsicht, die Reinigung und die Kassiererin an, die während der gesamten Öffnungszeiten anwesend sein muss. Dem stehen niedrigere Einnahmen durch den Wegfall der Dauerkarten und der Reduzierung auf 300 Besucher gleichzeitig gegenüber. „Unser Defizit beträgt jedes Jahr rund 200.000 Euro, das wird in diesem Jahr sicherlich nicht niedriger“, rechnete Holzner vor. Positiv könnte sich die Sanierung des letzten Jahres auf die Betriebskosten auswirken, denn durch die Installation von rund 450 Quadratmetern Solarfläche werde die Gasheizung deutlich weniger in Anspruch genommen als in der Vergangenheit, lobte Stadtrat Franz Gumplinger die Entscheidung, wenngleich er sich noch einen höheren Solaranteil gewünscht hätte. Mit Sorge betrachtet die Landtagsabgeordnete die rückläufige Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. „Immer weniger Kinder lernen schwimmen, was eine gefährliche Entwicklung ist“, so Müller. Laut Zahlen der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft erreichen nur noch 40 Prozent der Grundschulkinder das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze. 1990 lag die Quote noch bei 90 Prozent. Deshalb müsse der Schwimmunterricht im Schulsport verankert werden. „Eine Aktion, die dringend wiederholt werden müsse, sei die ´Schulschwimmwoche´ im vergangenen Jahr gewesen“, fand Alfred Holzner, die leider in diesem Jahr ausfalle. "Für uns als Bademeister ist es schwierig, einzuschätzen, ob ein Kind schwimmen kann oder durch die Spaßbäder nur das Plantschen im Wasser gewohnt ist“, gab Bademeister Hilz zu bedenken und hofft, dass neben den Technik-Kursen, die nächste Woche in Zusammenarbeit mit der VHS wieder starten, auch bald wieder Kinderschwimmkurse angeboten werden können. Angesichts der eingeschränkten Urlaubsoptionen in diesem Jahr werden bei passendem Wetter mehr Menschen ins Freibad gehen, deshalb müssten auch die Abstands- und Zugangsregeln noch einmal von Seiten der Staatsregierung überdacht werden. Denn nur dann kann es in den Sommerferien heißen „Pack die Badehose ein“, wie in dem über 70 Jahre alten Lied von Cornelia Froboess.

Janina Forster
Referentin im Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300
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