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Rettet die Jugendherberge – Ja zum Ottonianum

v.l.: Fabian Dobmeier, Christian Baier, Christiane Vogel (Foto: SPD-Landshut)v.l.: Fabian Dobmeier, Christian Baier, Christiane Vogel (Foto: SPD-Landshut)
Nach dem jüngsten Beschluss des Landshuter Stadtrats, Ende diesen Jahres den Betrieb der Jugendherberge im Ottonianum einzustellen und das Gebäude zu veräußern, regt sich Widerstand in der Landshuter Bevölkerung.
So gründete sich diese Woche die Bürgerinitiative „Rettet die Jugendherberge – Ja zum Ottonianum“ mit dem Ziel, einen Weiterbetrieb der Jugendherberge im ehemaligen Balsschlösschen zu erreichen. Man habe sich aufgrund des weit verbreiteten Unmuts über das Vorgehen der Stadt dazu entschlossen, ein entsprechendes Bürgerbegehren auf den Weg zu bringen, so die Initiatoren.
Fabian Dobmeier, Sprecher der Initiative, erklärte, man fordere die Stadt auf, zeitnah und intensiv nach einer tragfähigen Lösung zu suchen und eine Finanzierung über private Investoren zum Erhalt des Ottonianums zu organisieren. Auch die beiden weiteren Sprecherinnen, Kim Seibert und Isabel Käsbauer machten deutlich, dass man alles daran setzen werde Landshuts Jugendherberge zu erhalten: „Wir werden dem Untergang einer der schönsten Jugendherbergen Bayerns nicht tatenlos zusehen.“ Eine Stadt wie Landshut sei ohne Jugendherberge schlicht nicht vorstellbar, so die Mitglieder des Zusammenschlusses weiter, erfülle sie doch unersetzliche Funktionen etwa für Familien, Schulen und Jugendgruppen und nicht zuletzt für eine nachhaltige Tourismusentwicklung.
Die Unterschriftensammlung für den Erhalt der Jugendherberge startet bereits an diesem Wochenende. Weitere unterstützende Aktionen seien für die kommenden Wochen geplant, so der Sprecherkreis. Als SprecherInnen des Bürgerbegehrens wurden Fabian Dobmeier, Isabel Käsbauer und Kim Seibert sowie als deren StellvertreterInnen Christian Baier, Albina Thaqi und Christiane Vogel benannt.
Alle wichtigen Informationen sind in Kürze auf Facebook, Instagramm und unter www.juhela.de abrufbar.
Dazu auch eine Stellungnahme des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)

Landshuter Stadtrat besiegelt ‚Aus‘ für Jugendherberge | wertvoller Lern- und Begegnungsort geht verloren | Landesverband appelliert an Stadt, neuen Standort zu suchen | eine ganze Region profitiert von einer Jugendherberge
Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) bedauert den Beschluss des Landshuter Stadtrats vom vergangenen Freitag ausdrücklich, wonach die Stadt den Betrieb der örtlichen Jugendherberge zum 31.12.2022 endgültig einstellen will.
Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern: „Leider wurde unser Verband in der finalen Phase der Entscheidungsfindung nicht eingebunden. Damit bestand für uns keine Möglichkeit, die Mitglieder des Stadtrates noch einmal von der weitreichenden bildungs-, sozial- und wirtschaftspolitischen Bedeutung einer Jugendherberge überzeugen zu können. Wird der Beschluss nun so umgesetzt, geht der Stadt ein wahrer Schatz verloren; viel trauriger ist aber die Tatsache, dass man damit vor allem jungen Menschen die Chance auf soziales Lernen, vorurteilsfreie Begegnungen und die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit nimmt.“
Der Stadtrat war in seiner letzten Sitzung mehrheitlich der Vorlage gefolgt, wonach die Stadt sich den Weiterbetrieb nicht leisten könne und man zur Sicherung der kommunalen Finanzen auf diese freiwillige Leistung verzichten müsse. Der Beschluss bedeutet in seiner Konsequenz, dass die Stadt ein wertvolles Angebot streicht, von dem in dieser Zeit angesichts erheblicher Bildungsherausforderungen besonders Heranwachsende profitiert hätten.
Der DJH Bayern zeigt sich gleichzeitig überrascht, dass der Verband zuletzt nicht mehr in die Diskussion eingebunden wurde. Dabei hatte das DJH signalisiert, dass man für ein Pachtmodell an einem neuen und modernen Standtort zur Verfügung stehen würde. Umbach: „Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass ein so attraktiver Standort wie Landshut ohne Jugendherberge auskommen muss. Wir fordern die Stadt auf, gemeinsam mit uns schnellstmöglich nach einer Alternative für die Jugendherberge ‚Ottonianum‘ zu suchen, die mehr Platz bietet und unseren Qualitätsstandards gerecht wird. Wir stehen zu unserem Wort, uns auch jenseits der Ballungsräume und Großstädte für attraktive Jugendherbergen und damit für gefragte Bildungsorte zu engagieren.“
Der Landesverband Bayern würde mit der Jugendherberge einen Standort verlieren, der von der Stadt getragen wird und der vielfältige Möglichkeiten zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung einer ganzen Region bietet. Das DJH wird sich nun mit Politiker*innen auf Landes- und Bundesebene für den Erhalt des Standorts bzw. den Neubau der Jugendherberge in der niederbayerischen Metropole einsetzen.
Anja König
Stadträtin
Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Landshut
Stv. Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Landshut-Stadt
Mobil: 01525-3113535