SPD-Delegierte setzen auf Frauenpower für die Landtags- und Bezirkstagswahl

Sibylle Entwistle und Ruth Müller beim Bezirksparteitag der SPD Niederbayern im Wolferstetter Keller / Vilshofen (Foto: Kirsten Reiter)Sibylle Entwistle und Ruth Müller beim Bezirksparteitag der SPD Niederbayern im Wolferstetter Keller / Vilshofen (Foto: Kirsten Reiter)Es war ein echter Wahlkrimi, der am Samstag beim Bezirksparteitag der SPD Niederbayern in Vilshofen stattfand – aber am Ende setzten sich zwei Frauen aus dem Landkreis Landshut durch: Ruth Müller, die amtierende Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende führt die niederbayerische Liste bei der Landtagswahl an. Und Sibylle Entwistle, Bürgermeisterin aus Vilsbiburg ist die Spitzenkandidatin bei der Bezirkstagswahl im Oktober 2023. In den ersten beiden Wahlgängen stimmten die 28 Delegierten jeweils mit 14:14 und somit zu einem Unentschieden beim Duell Müller gegen Flisek. Und erst im dritten Wahlgang konnte sich Müller, die in einer leidenschaftlichen Rede ihr Amtsverständnis dargelegt hatte, gegen den Passauer Herausforderer mit 15:13 Stimmen durchsetzen. „Ich arbeite mit Fleiß und Disziplin, mit Präsenz und Transparenz. Und zwar zu 100 Prozent für diese Aufgabe, für die ich gewählt wurde. In Niederbayern und in München“, so Müller, die dem Bayerischen Landtag seit 2013 angehört. Schon damals habe sie ihr Versprechen wahrgemacht und sei die erste Gläserne Abgeordnete Niederbayerns geworden, die ihre Einkünfte auf der Homepage auflisten. Sie werde sich auch künftig für die Region einsetzen und ansprechbar für die Menschen sein, die mit ihren Sorgen zu ihr kommen. Dafür stehe die Sozialdemokratie – das Leben der Menschen zu verbessern: Sei es beim Einkommen, bei den Renten, bei der Wohnungssituation oder bei den Angeboten zu Bildung, Betreuung und Pflege. Und der Spitzenkandidat der BayernSPD, Florian von Brunn mahnte in seiner Rede eine schnellere Umsetzung der Energiewende an, die die Wertschöpfung in der Region hält und uns unabhängig von fossilen Energieträgern mache. Auch die Bezirkstagskandidatin Sibylle Entwistle hatte gleich drei Mitbewerber um die Spitzenkandidatur in Niederbayern, bei der sie sich dann am Ende durchsetzte und damit klar machte, dass die SPD mit jeweils zwei Frauen die beiden Listen anführt. „Als Bürgermeisterin sind mir die zahlreichen sozialen Aufgaben, für die der Bezirk zuständig ist, bestens bekannt“, so Entwistle. In ihrer Stadt gebe es das Krankenhaus, das Hospiz und die Ausbildungseinrichtung für Gesundheitsberufe sowie Alten- und Pflegebetreuung. Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft müsse hier mehr Beratung und Prävention stattfinden.
 
 
SPD-Niederbayern

Unter dem Motto „KunsT3“ wurde in den Räumlichkeiten des Departments für Katholische Theologie der Universität Passau (Michaeligasse 13, 3. Obergeschoss) eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten eröffnet.

In den Räumlichkeiten des Departments für Katholische Theologie der Universität Passau sind ab sofort Bilder und Skulpturen von Kindern und Jugendlichen des Caritas-Förderzentrums DonBosco-Schule zu sehen. (Foto: Universität Passau)In den Räumlichkeiten des Departments für Katholische Theologie der Universität Passau sind ab sofort Bilder und Skulpturen von Kindern und Jugendlichen des Caritas-Förderzentrums DonBosco-Schule zu sehen. (Foto: Universität Passau)
In den kommenden zwei Jahren werden dort Bilder und Skulpturen von Kindern und Jugendlichen des Caritas-Förderzentrums DonBosco-Schule mit dem Schwerpunkt motorische und körperliche Entwicklung die Gänge schmücken.
Die Gemeinschaftsaktion bringt die Leitidee „Theologie vernetzt“ des Departments für Katholische Theologie (KT) in besonderer Weise zum Ausdruck. Im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier, die zahlreiche Besucher anlockte, wurde der Kerngedanke des Projekts von Prof. Dr. Bernhard Bleyer, Studiengangsleiter des Masters Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management, aufgegriffen: „Wir feiern im kommenden Jahr 25 Jahre Caritaswissenschaften an der Universität Passau. In all diesen Jahren war der Kontakt mit den Menschen der Caritas ein Merkmal der KT. Mit dem aktuellen Projekt schreiben die Kinder und Jugendlichen der DonBosco-Schule diese Geschichte fort. Ihre ausdrucksstarken Kunstwerke machen ein ganzes Stockwerk am Department für Katholische Theologie farbiger und heller.“
Die kleine Feier zur Ausstellungseröffnung in den Räumlichkeiten des Departments für Katholische Theologie der Universität Passau lockte zahlreiche Besucher an. (Foto: Universität Passau)Die kleine Feier zur Ausstellungseröffnung in den Räumlichkeiten des Departments für Katholische Theologie der Universität Passau lockte zahlreiche Besucher an. (Foto: Universität Passau)
Neben Holz- und Eisen-Skulpturen finden sich unter den Ausstellungsexponaten auch Aquarellbilder mit Tiermotiven oder Gemälde aus verschiedenen Arbeitstechniken und Materialen. Die Kunst sei für die Kinder und Jugendlichen ein geeignetes Medium, in diesen schwierigen Zeiten zu kommunizieren, Gefühlen Ausdruck zu verleihen und Geschehnisse zu verarbeiten, so Gabriele Waldbauer, die das Projekt in Zusammenarbeit mit der Kunsttherapeutin Angela Lankl leitet. Ebenso biete die Aktion „Happy Painting“ für die Schülerinnen und Schüler einen Rahmen, eine Ablenkung vom Alltag zu finden und Spaß zu haben.
Die Kunstwerke können im 3. Obergeschoss des Departments für Katholische Theologie (Michaeligasse 13) bis zum 30. September 2024, Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, kostenfrei besichtigt werden. Zudem sind sie auch online unter https://www.ktf.uni-passau.de/donbosco-schule-passau zu sehen. Einige der Werke sind noch käuflich erwerbbar.
 
 
Barbara Weinert
Leitung Medienarbeit
Universität Passau
Abteilung Kommunikation und Marketing
Innstr. 41 / 94032 Passau
Tel. 0851 - 509 1450
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www.uni-passau.de
Sichtlich gerührt waren Kerstin Simon und Nina Stelzl von pro familia Niederbayern e.V. als sie den Frauenförderpreis der NiederbayernSPD überreicht bekamen. Es sei einfach schön, sich gewürdigt zu wissen. Das gehe im täglichen Strudel an Aufgaben oft unter, freute sich Kerstin Simon, stellvertretende Vorsitzende der pro familia Niederbayern.
v.l.: Anja König (Stadträtin Landshut), Nina Stelzl (ProFa), Kerstin Simon (ProFa), Ruth Müller MdL, Iris Hofmann (SPD-KV Deggendorf), Katja Reitmaier (Stadträtin Passau, Vorsitzende ASF Niederbayern) (Foto: SPD-Niederbayern)v.l.: Anja König (Stadträtin Landshut), Nina Stelzl (ProFa), Kerstin Simon (ProFa), Ruth Müller MdL, Iris Hofmann (SPD-KV Deggendorf), Katja Reitmaier (Stadträtin Passau, Vorsitzende ASF Niederbayern) (Foto: SPD-Niederbayern)
Bereits in der Begrüßung durch die ASF-Bezirksvorsitzende, Katja Reitmaier und die stellvertretende Vorsitzende des Deggendorfer Ortsvereins, Iris Hofmann, klang der große Respekt für die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen der pro familia durch, "ein Bollwerk gegen die Welle des Rückschritts bei Frauenrechten" so Reitmaier. Die Frauenförderpreis ist mit einem Preisgeld von 500 Euro dotiert. Verliehen wird er für besonderen Einsatz von Frauen für Frauen sowie Engagement für Frauenrechte. „Pro familia erfüllt das in der täglichen hauptamtlichen, aber auch in der ehrenamtlichen Arbeit, insbesondere für die Verbesserung der schlechten Versorgungslage bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen. Das ist der NiederbayernSPD besonders wichtig. Frauenrechte müssen wir tagtäglich im Ehrenamt, aber auch in den Parlamenten verteidigen. Deswegen wird die NiederbayernSPD nicht nur Preise verleihen, sondern auch eine paritätische Liste für den Bezirks und Landtag aufstellen.“
SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller (Foto: SPD-Niederbayern)SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller (Foto: SPD-Niederbayern)Wie heute bekannt wurde, wird der Landtag für die sogenannten Schlüsselzuweisungen im Staatshaushalt für ganz Bayern Mittel in Höhe von 4,3 Milliarden Euro für das Jahr 2023 bereitstellen, das sind 267 Millionen Euro oder 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Für die Landtagsabgeordnete Ruth Müller ein beachtlicher, aber auch erforderlicher Anstieg angesichts der überall steigenden Kosten. Die Schlüsselzuweisungen sind die mit Abstand größte Einzelleistung des kommunalen Finanzausgleichs, der in Bayern über 11,3 Milliarden Euro in 2023 betragen wird. 64 Prozent fließen in die Städte und Gemeinden und 36 Prozent in die Landkreise. Sie sind nicht zweckgebunden, damit für die Kommunen frei verfügbar und deshalb sehr begehrt.
 
Landkreis: Keine ausreichende Unterstützung für den Landkreis Landshut trotz anstehender Großprojekte
Ruth Müller zeigt sich enttäuscht, dass die Zuweisungen an den Landkreis Landshut deutlich niedriger als im Vorjahr ausfallen: „Ich bin enttäuscht, dass der Landkreis Landshut ein Minus von 11,87 Prozent zum Vorjahr verkraften muss. Um unseren Landkreis krisenfest und zukunftssicher zu machen, müssen wir in den folgenden Jahren viel investieren. Großprojekte wie der Bau des Grünen Zentrums, aber auch die notwendige Generalsanierung des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Bonbruck oder die Erweiterung des Gymnasiums in Ergolding werden den Landkreis enorme Summen kosten. Daher ist es wirklich enttäuschend, dass diese Herausforderungen durch die anstehenden Großprojekte im Landkreis Landshut bei der Verteilung der Schlüsselzuweisungen nicht ausreichend berücksichtigt worden sind. Die Landkreise befinden sich infolge der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bereits im dritten Krisenjahr. Deshalb ist eine aufgabengerechte Finanzausstattung der Kommunen auch angesichts von massiven Preissteigerungen notwendiger denn je.“
 
Stadt Landshut: Erfreuliches Plus von 23,14 Prozent
Die Zuweisungen an die Stadt Landshut verzeichnen ein starkes Plus. „Die Stadt Landshut erhält mit 31,9 Millionen Euro die höchsten Schlüsselzuweisungen in Niederbayern, was ein erneutes Plus von 23 Prozent bedeutet. Das ist äußerst erfreulich und ich hoffe sehr, dass sich dieser Geldsegen auch endlich zugunsten eines zügigen Beginns des Neubaus des Stadttheaters mit der Sanierung des Bernlochner-Komplexes niederschlagen wird“ kommentiert die Landtagsabgeordnete Müller den kräftigen Anstieg.
 
 
Sigrid Altweck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300

Bezirkstagspräsident tauscht sich mit Vertretern des jüdischen Bildungsprojekts aus

Bezirk Niederbayern Logo (Grafik: Bezirk Niederbayern)Der Bezirk Niederbayern positioniert sich aktiv im Sinne der Völkerverständigung. Dazu zählt für Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich selbstverständlich auch die Auseinandersetzung mit dem Judentum. In einer Videokonferenz tauschte er sich kürzlich mit Lea Fleischmann und Arie Rosen von der Initiative Lea Fleischmann Bildungsprojekte aus.
Die Bildungsprojekte zielen darauf ab, antisemitischen Vorfällen in Deutschland entgegenzuwirken, indem sie Schülerinnen und Schüler über die jüdische Kultur informieren und aufklären. Die Kampagne „Antisemitismus? Nicht in unserem Landkreis!“ wurde von den Lea Fleischmann Bildungsprojekten und dem Verein zur Förderung des interreligiösen Dialogs an Bildungseinrichtungen e.V. ins Leben gerufen. Das Projekt, das 2023 auch in Niederbayern starten soll, stellt die Gemeinsamkeiten zwischen Juden- und Christentum heraus und fußt auf verschiedenen Säulen: In Online-Vorträgen werden die Bürger eines Landkreises von Arie Rosen über einen jüdischen Feiertag informiert, die Veranstaltung wird von einem chassidischen Musiker begleitet. Darüber hinaus finden Lehrerfortbildungen unter dem Motto „Judentum lernen – anhand des Schabbats“ für je drei Lehrkräfte einer Schule (katholische und evangelische Religion sowie Ethik) statt, und in einer Online-Veranstaltung stellt sich ein Referent in Jerusalem den Fragen von Schülerinnen und Schülern in Niederbayern. Zudem werden den Schulen jüdische Kultgegenstände zur Verfügung gestellt, die dort verbleiben und durch den haptischen Kontakt sowie die zugehörigen Erläuterungen die Thematik anschaulich nahebringen. Mit persönlichen Erfahrungen wird das Interesse von Schülerinnen und Schülern an der jüdischen Kultur geweckt und möglichen antisemitischen Strömungen entgegengewirkt.
Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich zeigte sich angetan vom Konzept: „Arie Rosen und Lea Fleischmann haben mir die pädagogische Qualität und Nachhaltigkeit des Projekts dargelegt. Ich würde mich freuen, wenn die Landräte sich dafür entscheiden würden, das Angebot in die Landkreise Niederbayerns zu holen. Damit fördern wir gemeinsam die Auseinandersetzung mit und das Verständnis für diese interessante Kultur, die auch in unserer Region ihre Spuren hinterlassen hat.“ Bis zum Dritten Reich existierten in vielen Landkreisen jüdische Landgemeinden, während heute die jüdischen Gemeinden in der Regel in den größeren Städten angesiedelt sind.
Straubing gilt als Zentrum jüdischen Lebens in Niederbayern, dort findet man die einzig verbliebene Synagoge Niederbayerns, die 1907 errichtet wurde. Zeugnisse jüdischen Lebens sind in einzelnen Landkreisen noch vorhanden, etwa in Form alter jüdischer Friedhöfe, doch die Begegnung mit Jüdinnen und Juden findet selten statt. Deren Wahrnehmung und das Verständnis für jüdisches Leben möchten die Lea Fleischmann Bildungsprojekte erweitern.
 
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2022 war kein gutes Hopfenjahr

v.l.: Dipl.-Ing. Walter König (Geschäftsführer, Bayerischer Brauerbund e.V.), Pascal Piroué (1. Vorsitzender, Deutscher Hopfenwirtschaftsverband e.V.), Adolf Schapfl (Präsident, Verband Deutscher Hopfenpflanzer e.V.), Mario Schäfer (Geschäftsführer, Privater Brauereien Bayern e.V.) (Foto: www.pokorny-kreativ-welten.de)v.l.: Dipl.-Ing. Walter König (Geschäftsführer, Bayerischer Brauerbund e.V.), Pascal Piroué (1. Vorsitzender, Deutscher Hopfenwirtschaftsverband e.V.), Adolf Schapfl (Präsident, Verband Deutscher Hopfenpflanzer e.V.), Mario Schäfer (Geschäftsführer, Privater Brauereien Bayern e.V.) (Foto: www.pokorny-kreativ-welten.de)
Über die Entwicklung der Hopfenernte und den Hopfenmarkt für das Jahr 2022 berichteten in einer Pressekonferenz am heutigen 28.11.2022 der Präsident des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer e. V. - Adolf Schapfl -, der 1. Vorsitzende des Deutschen Hopfenwirtschaftsverband e.V. - Pascal Piroué -, der Geschäftsführer des Bayerischen Brauerbund e.V. - Dipl.-Ing. Walter König- sowie der Geschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern e.V.
Nachfolgend die jeweiligen Bericht zur Hopfenernte und der Marktlage des Hopfenmarktes:

Adolf Schapfl
Präsident Verband Deutscher Hopfenpflanzer e.V.
zur Hopfenernte und dem Hopfenmarkt 2022
Die deutsche Hopfenernte 2022 ist sehr schlecht ausgefallen. Mit Abschluss der Hopfenzertifizierung am 15. November stehen nun die offiziellen Zahlen fest:
Im Bundesgebiet konnten nur 34.406 to Hopfen geerntet werden, ein Minus von 28 % im Vergleich zum Vorjahr. In den einzelnen deutschen Anbaugebieten sehen wir ein ähnliches Bild:
Ernte 2022 in Veränderung zu 2021 in
to %
Hallertau 29.1529 - 29
Elbe-Saale 2.529 - 22
Spalt 411 - 49
Tettnang 2.302 - 15
Bitburg 12 - 46
Bundesgebiet 34.406 - 28
Bei Betrachtung der Alphawerte ergibt sich bei einzelnen Sorten ein noch schlechteres Bild, d.h. die Erträge bei den Alphasäuren als einer der wesentlichen Brau-Zutaten fallen noch weiter hinter das Vorjahr zurück. Das Jahr 2022 ist damit leider ein historisch schlechtes Jahr für
die deutschen Hopfenpflanzer.
Dabei hatte das Jahr 2022 gar nicht schlecht begonnen. Nach zwei Jahren mit zum Teil erheblichen Beschränkungen aufgrund der Corona-
Pandemie schienen die meisten Probleme daraus für den Hopfen- und Biermarkt überwindbar und zum Teil gelöst: Die dringend benötigten Saisonarbeiter konnten im Frühjahr wieder ohne größere Beeinträchtigungen auf unsere Höfe kommen und der Bierabsatz und damit der Hopfenbedarf gingen bereits wieder nach oben.
Mit Beginn des Ukraine-Krieges und mit der trockenen und heißen Witterung im Sommer sollten aber Belastungen auf die Hopfenpflanzer zukommen, die weit über die der zurückliegenden Jahre hinausgehen. Die sommerliche Witterung führte zu den bereits genannten geringen
Hopfenerträgen. Hinter den Angaben in Tonnen und in Prozent stecken letztendlich die fehlenden Einnahmen für die Hopfenpflanzer. Es fehlt ein beträchtlicher Teil der erwarteten und oftmals fest eingeplanten Einnahmen auf den Hopfenbetrieben. Deutschlandweit fehlen etwa 88 Mio. Euro bei den Hopfenpflanzern. Das stellt viele bereits vor große wirtschaftliche Probleme und bedeutet eine Belastung selbst für den Start ins nächste Hopfenjahr 2023.
Die schlechten Verkaufserlöse waren aber nur der traurige Abschluss des Hopfenjahres 2022. In Folge des Ukraine-Krieges waren die Kosten für wichtige Produktionsmittel für die Hopfenerzeugung enorm gestiegen. Die Hopfenpflanzer mussten das ganze Jahr über bereits erhebliche Mehrausgaben schultern, weil die Preise für Kraftstoffe, Aufleitdraht, Dünger, Heizöl und andere Produktionsmittel in nie dagewesene Höhen kletterten. Letztendlich waren die variablen Kosten für die Hopfenproduktion in 2022 um ca. 2.300 Euro je Hektar höher als im Vorjahr. Die deutschen Hopfenpflanzer hatten insgesamt Mehrausgaben von ca. 46 Mio. Euro, die nicht vorhersehbar waren und jetzt die Wirtschaftlichkeit der Hopfenerzeugung belasten.
Das Jahr 2022 ist also wirklich ein sehr schlechtes Jahr. Insgesamt fehlen aufgrund der schlechten Ernte und der gestiegenen Erzeugungskosten rund 134 Mio. Euro bei den deutschen Hopfenpflanzern!
Was aber sind die Lehren aus 2022?
Zum einen hat uns alle das Jahr 2022 eindringlich gezeigt, dass der Klimawandel auch im deutschen Hopfen massive Auswirkungen hat. Die notwendigen Maßnahmen sind sicherlich vielfältig und deren Umsetzung wird nicht in kurzer Zeit möglich sein. Die zwei wesentlichen Schritte für die Zukunft sind aber bereits klar erkennbar: Es müssen neue Hopfensorten mit einer höheren Klimatoleranz gezüchtet werden. In diesem Bereich sind wir in Deutschland mit dem Hüller Zuchtprogramm bereits seit mehreren Jahren auf einem guten Weg – mit bereits vorzeigbaren Resultaten! Die neuen Hopfensorten aus Hüll kommen besser mit trockenen und heißen Sommermonaten zurecht als frühere Sorten. Jetzt muss aber die Brauwirtschaft diese Sorten noch stärker in ihre Bierrezepte einbauen, damit der Umbau der deutschen Hopfenflächen gelingen kann. Der zweite notwendige Schritt ist der Ausbau der Bewässerung, denn auch bei den Neuzüchtungen sind die Ertragsrückgänge in schlechten Jahren immer noch erheblich, wenn auch nicht so katastrophal wie bei manchen älteren Sorten. Selbst in wichtigen anderen Hopfenbauländern werden die dort gezüchteten und an das dortige Klima angepassten Sorten fast alle bewässert.
Für den Ausbau der Bewässerung in deutschen Hopfengärten brauchen wir die Unterstützung von Politik und Behörden, weil bislang die wasserrechtlichen Genehmigungen eine oftmals sehr große Hürde sind. Der andere große Problembereich ist der enorme Kostenanstieg. Hier
können die Hopfenpflanzer nach und nach versuchen die Energiekosten dadurch zu senken, dass etwa Heizöl ersetzt wird. Der Gestaltungsraum für die Hopfenpflanzer ist hier aber begrenzt.
Letztendlich ist es die Aufgabe der Politik die Rahmenbedingungen – auch für die Hopfenproduktion – vernünftig zu gestalten. Und dazu gehören neben Maßnahmen gegen enorme Kostensteigerungen vor allem auch faire und realistische Rahmenbedingungen beim Pflanzenschutz.
Der deutsche Hopfenbau steht im Wettbewerb zu anderen Hopfenbauländer innerhalb Europas und weltweit. Trotzdem gibt es eine intensive und gute Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Viele Herausforderungen treffen alle oder fast alle Hopfenpflanzer aufder ganzen Welt. Die Ernten in 2022 waren auch bei den meisten europäischen Kollegen schlecht und Kostensteigerungen gab es in diesem Jahr in nahezu allen Bereichen weltweit, selbst wenn die deutschen Hopfenpflanzer vermutlich mehr unter den genannten Entwicklungen zu leiden haben als manch Andere. Für einige deutsche Hopfenpflanzer stellt sich mittlerweile grundsätzlich die Frage, ob für Sie die Hopfenproduktion überhaupt noch eine Zukunft hat. Die Politik muss bei ihren Entscheidungen diese Zusammenhänge im Blick haben, um den Hopfenbau in Deutschland für die Zukunft zu stärken und nicht zu schwächen!
 

Pascal Piroué
1. Vorsitzender Deutscher Hopfenwirtschaftsverband e.V.
zur Hopfenernte und dem Hopfenmarkt 2022

Der Hopfenmarkt steht vor großen Herausforderungen

Die Ausgangslage vor der Ernte 2022
Ausgehend von einer außergewöhnlich guten Welternte 2021, die mit einer Menge von rd. 130.500 Tonnen Hopfen einen deutlichen Überschuss an Alphasäure produzierte, zeigte sich der Weltmarkt im Braujahr 2022, wie auch in den Vorjahren, in einigen Sorten deutlich überversorgt.
In Abhängigkeit des Auslaufens pandemiebedingter Einschränkungen hielt über das Braujahr 2022 die Erholungstendenz des Bierausstoßes auf allen Kontinenten an. Insgesamt steigerte sich der globale Bierausstoß des Jahres 2021 um 5% gegenüber dem Vorjahr und verfehlte das Vor-Covid-Niveau des Jahres 2019 nur um knapp 2%. Betrachtet man die Versorgung mit Hopfen in den einzelnen Sortengruppen, so ergaben sich deutliche Unterschiede. Am meisten überversorgt zeigten sich vornehmlich die typischen Craftbier-Sorten, von denen sich vor allem in den USA über die letzten Jahre deutliche Bestände aufgebaut haben. Überschüsse gab es aber auch bei einigen Aromasorten, die Bestandteil von „Big-Beer“-Rezepturen sind. Diese wurden vom Markt aufgrund der guten Qualitäten aufgenommen. Die Versorgung mit Hochalpha-Sorten erschien insgesamt ausgeglichen.
Die Ernte 2022
2022 nahm die Weltanbaufläche nur leicht ab. Sie beträgt nun rund 1.700 ha. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf Flächenreduzierungen in den USA zurückzuführen. In Europa blieb die Fläche nahezu konstant. Die Wachstumsbedingungen in den Anbaugebieten in Mitteleuropa waren im Gegensatz zu 2021 in der Vegetationsperiode 2022 für den Hopfen bemerkenswert ungünstig. Überdurchschnittlich viele Hitzetage, ausbleibende Niederschläge in den wichtigen Sommermonaten von Mitte Juni bis September und einschneidende Hagelereignisse prägten die Witterung, so dass die Erträge und Alphasäurewerte deutlich unterdurchschnittlich ausfielen.
Die Ernte in den USA fiel im Durchschnittsertrag um knapp 9% schwächer im Vergleich zum Vorjahr aus. Ursache waren hierfür ungewöhnlich niedrige Temperaturen zu Beginn der Vegetationsperiode.
Die weltweite Ernte beträgt nach ersten Hochrechnungen nur 104.700 Tonnen. Dies ist ein Rückgang von fast 20% im Vergleich zum Vorjahr und -15% zum langjährigen Mittel.
Der Ausblick
Diese Ernteergebnisse stellen die gesamte Hopfenwirtschaft vor große Herausforderungen. Fehlende Erlöse durch schwache Erträge und erheblich gestiegenen Produktionskosten aufgrund von spürbaren Kostensteigerungen bei Energie, Dünger und Personal setzen die gesamte Wertschöpfungskette massiv unter Druck. Da das bestehende Vorvertragswesen aus gutem Grund keine Preisanpassung erlaubt, stehen vor allem die Erzeuger, aber auch die Hopfenvermarkter und - Verarbeiter, die ihre gestiegenen Kosten nicht weitergeben können, unter Druck.
Der prognostizierte Bierausstoß im Jahr 2023 wird aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation weltweit nur geringfügig weiterwachsen.
Die Ernte 2022 hat nach ersten Schätzungen eine Alphasäuremenge von 9.400 Tonnen* produziert. Damit wäre die Produktion aus der Ernte
2022 in etwa im Einklang mit dem zu erwartenden Bedarf im Braujahr
Bei einzelnen Sorten kommt es aber zu deutlichen Unterversorgungen. Es fehlen bedeutende Mengen verschiedener Aroma- und Bittersorten aus Europa, um bestehende Vorverträge mit Brauereien zu erfüllen. Die Vermarkter sind dabei gemeinsam mit der Brauindustrie weitreichende Vertragsumstellungen vorzunehmen.
Das Angebot an Hochalphasorten dürfte nach der Flächenreduzierung in den USA global knapp versorgt sein. Der offensichtliche und irreversible Klimawandel beeinflusst die Witterungsbedingungen in den Hauptanbaugebieten Mitteleuropas mit hohen Temperaturen und längeren Trockenperioden. Diesen neuen Bedingungen sind viele der größtenteils vor vielen Jahrzehnten eingeführten Hopfensorten nicht mehr gewachsen. Schwache Erträge und unterdurchschnittliche Brauwerte sind die unausweichliche Folge.
Für die Brauindustrie ist es daher die Aufgabe, bereits zur Verfügung stehende und neu zu züchtende hitzestress- und krankheitsresistente Hopfensorten, die selbst bei einem sich sichtbar verändernden Klima stabile Erträge und Qualitäten liefern, mit Priorität in die Rezepturen bedeutender Biermarken einzubringen. Gleichzeitig müssen Politik und Behörden gemeinsam mit den Marktpartnern konkret umsetzbare Lösungen finden, Anbauflächen großflächig zu bewässern, um den Hopfenanbau als Raumkultur in den Europäischen Anbaugebieten zu
erhalten
Den Mengenangaben in Tonnen Alphasäure liegen die kalkulierten Alphawerte zugrunde, die den Brauereien bei Einsatz der Produkte effektiv zur Verfügung stehen. In der Kalkulation sind daher Verarbeitungsverluste und Lagerverluste bis zumVerbrauch berücksichtigt. Sämtliche Zahlenangaben spiegeln die Meinung der Mehrheit der Mitgliedsfirmen des DHWV wider. Einzelne Mitgliedsfirmen
können in dem von ihnen veröffentlichten Zahlenmaterial geringfügig

Dipl.-Ing. Walter König
Geschäftsführer,
Bayerischer Brauerbund e.V.
anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz
Hopfenernte und Hopfenmarkt 2022
Als Wirtschaftsverband der Bayerischen Brauwirtschaft, und somit Hauptverwender des „grünen Goldes“ sind wir heute hier im Münchner Brauerhaus gerne Gastgeber für die sonst auf der Fachmesse „BrauBeviale“ in Nürnberg stattfindende Pressekonferenz. Mit der Verpflichtung zum Bayerischen Reinheitsgebot sind wir Brauer auf die beiden Agrarerzeugnisse Braugetreide und Hopfen als die beiden wertgebenden Rohstoffe in unseren Bierspezialitäten angewiesen. Der Spruch „Ohne Hopfen - kein Bier“ trifft deshalb nirgends so ausnahmslos zu als in Bayern und ganz Deutschland.
Die Hopfen- und Bierproduktion hängen unausweichlich sehr stark voneinander ab. Dies wurde uns in den vergangenen Jahren in beide Richtungen schmerzlich vor Augen geführt. Der weltweite Einbruch des Bierabsatzes als Folge der Corona-Pandemie, brachte die Hopfenabrufe der Brauereien ins Stocken und die Lager blieben voll. Ein Jahr später sind wir froh, die Hopfenbestände aus guten vorausgegangenen Ernten und aus den nicht benötigten Hopfenmengen aus dieser Zeit als Reserve, zum Ausgleich einer echten Missernte nutzen zu können.
Wir sitzen in einem Boot und die Probleme und Herausforderungen müssen gemeinsam angegangen und gemeistert werden. Diese Erkenntnis reicht weit zurück. Auch die Gründung der Gesellschaft für Hopfenforschung folgte dieser Grundhaltung, welche sich bis heute bewährt. Hier geht es jedoch mehr um eine langfristig angelegte Forschungskooperation, in der aufkommende Probleme und Herausforderungen für die zukünftige Versorgung der Brauwirtschaft mit qualitativ hochwertigem und bezahlbarem Hopfen erkannt und angegangen werden. Um nur wenige Beispiele zu nennen, sind dies die Herausforderungen, die uns der Klimawandel auf allen Ebenen beschert. Aber auch der politische und gesellschaftliche Wandel in Bezug auf die landwirtschaftliche Produktion stellen uns immer wieder vor große Aufgaben. Im gemeinsamen Bemühen um mehr Nachhaltigkeit von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum fertigen Bier im Glas hat die Hopfenwirtschaft bereits vor Jahren begonnen, Hopfenbaubetriebe nach internationalem Standard nachhaltig zu zertifizieren. So wurde über die Jahre die nachhaltig produzierte Hopfenmenge immer größer und erreicht mittlerweile fast 70% der Gesamtproduktion. Auch die Brauwirtschaft befasst sich zunehmend mit dem Thema nachhaltiger Unternehmensführung und nachhaltiger Bierproduktion. So konnte beim Rohstoff Hopfen auf ein bestehendes und vor allem durchgängig funktionierendes System inklusive der Hopfenverarbeitung und vermarktung zurückgegriffen werden, das zudem permanentausgebaut und verbessert wird. Für die Weitsicht und diehervorragende Arbeit wollen wir uns dafür als Brauwirtschaft bei der
Hopfenwirtschaft herzlich bedanken. Doch drücken uns seit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine und der damit verbundenen Verwerfungen auf den Märkten aktuell ganz andere Sorgen.
 - Die Energiepreissteigerungen, sowie die Verfügbarkeit von Energie in den benötigten Formen und zum benötigten Zeitpunkt sind für Hopfenpflanzer, Hopfenverarbeiter und Brauereien gleichermaßen belastend.
 - Lieferketten von Waren, die bis Anfang dieses Jahres zu Selbstverständlichkeiten zählten, wurden unterbrochen und müssen mühsam neu aufgebaut werden. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die fehlenden Nägel für die Herstellung von Palletten, die wir bis dato ohne Probleme nur bestellen brauchten.
 - Auch die, durch die hohen Energiekosten nahezu in ganz Europa ausgesetzte Düngemittelproduktion zieht eine Knappheit, Lieferengpässe und erhebliche Kostensteigerungen bei den Nebenprodukten Kohlensäure und AdBlue nach sich. Ganz abgesehen von den fehlenden Düngemitteln selbst, die wir zu viel höheren Preise aus anderen Ländern beschaffen müssen.
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen, vor allem mit Dingen, welche sowohl die Landwirtschaft belasten, zu höheren Verarbeitungs- und Lagerkosten beim Handel führen, als auch bei den Brauereien zu Kostensteigerungen von der Produktion bis zum Kunden ein erschreckendes Ausmaß annehmen. Hopfentrocknung, Mälzen und Brauen sind energieintensive Prozesse, die in ihrer Effizienz bereits stark ausgereizt sind und bei denen es kurzfristig keinerlei Einsparungsmöglichkeiten gibt. Die erfolgreiche Weitergabe der Kostensteigerungen durch die Wertschöpfungskette an den Verbraucher spüren wir gerade in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Erst vergangene Woche konnte man in der BILD eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, zur Kaufkraft in Deutschland lesen, die den Wert unserer Lebensmittel umgerechnet in Minuten Arbeitsleistung dargestellt hat. Während viele Lebensmittel in den vergangenen Monaten deutlich mehr Minuten Arbeitsleistung von
uns abverlangen, titelte der Artikel die Worte „Wir arbeiten drei Minuten für ein Bier“, doch das war laut der Studie vor 20 Jahren auch schon so! Gemessen an den Kosten und insbesondere an den aktuellen Kostensteigerungen durch die gesamte Wertschöpfungskette ist Bier in Deutschland viel zu billig! Die hohe Konzentration des Handels aber auch die, durch einen stetig sinkenden Pro-Kopf-Konsum bestehenden Überkapazitäten in der deutschen Brauwirtschaft machen notwendige Preiskorrekturen für jede einzelne Brauerei zu einer Mamut-Aufgabe.
Viele Betriebe stehen selbst mit dem Rücken an der Wand und wissen nicht, wie sie nach dem sukzessiven Auslaufen alter Lieferverträge mit den neuen Konditionen zurechtkommen sollen. Wie Sie sicherlich alle wissen, werden bereits Produktionsstandorte in Deutschland geschlossen und Braukapazitäten optimiert, heruntergefahren oder stillgelegt. Trotz und gerade wegen aller Belastungen, die jeder von uns in seinem Bereich aktuell tragen muss, sind die Kommunikation, der Dialog und das Verständnis füreinander wichtig. Lassen Sie uns die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, gerade in schwierigen Zeiten fortsetzen undso gut es geht die Herausforderungen der Zukunft zusammen anpacken.
 

Mario Schäfer
Geschäftsführer,
Private Brauereien Bayern e.V.
anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz
Hopfenernte und Hopfenmarkt 2022
Nach zwei entbehrungsreichen Jahren für die Brauereien war der Sommer 2022 wieder geprägt von vollen Biergärten, Volksfesten und anderen Großveranstaltungen bei teils hohen Temperaturen. Auch wenn wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht haben, sorgte das schöne Wetter in den Sommermonaten wieder für bessere Absätze bei den Brauereien als in den beiden Sommern davor. Doch genau diese anhaltend hohen Temperaturen kombiniert mit fehlendem Niederschlag sorgten für schlechte Wachstumsbedingungen beim Hopfen. Die Ausführungen meiner Kollegen von den Hopfenfachverbänden zeigen, dass nach dem guten Hopfenjahr 2021 in diesem Jahr mit mageren Erträgen zu rechnen ist. Die Braubranche an sich steht vor großen Herausforderungen. Besonders die kleinen und mittelständischen Brauereien, die ja den Großteil der deutschen Brauwirtschaft ausmachen, leiden unter den derzeitigen Kostensteigerungen. Insbesondere die Kosten für Energie, Rohstoffe, Reinigungsmittel und Verpackungsmaterialien haben sich verteuert. Im Durschnitt kommen im laufenden Jahr auf eine klassische mittelständische Brauerei Mehrkosten im sechsstelligen Bereich zu. Kastenpreise weit über 20 Euro wären notwendig, damit die Brauereien kostendeckend arbeiten könnten. Eine Weitergabe dieser gestiegenen Kosten an die Konsumentinnen und Konsumenten ist jedoch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Derzeit ist zu beobachten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch beim Bier wieder stärker auf den Geldbeutel schauen.
Für viele kleinere Brauereien geht es ums wirtschaftliche Überleben. Erste Brauereien haben bereits aufgegeben oder angekündigt in absehbarer Zeit den Betrieb einzustellen. Ein Lichtblick ist hierbei die vor kurzem beschlossene Entfristung der ermäßigten
Biersteuersätze im Rahmen der Biersteuermengenstaffel. So können die größenbedingten Wettbewerbsnachteile kleiner, unabhängiger Brauereien im Vergleich zu Großbrauereien durch Steuererleichterungen auch in Zukunft teilweise ausgeglichen werden. Doch die derzeitigen enormen Kostensteigerungen können davon nicht kompensiert werden. Bei der von der Regierung geplanten Strom- und Gaspreisbremse werden kleine und mittelständische Unternehmen nicht in dem Maße unterstützt, wie das bei Industrieunternehmen vorgesehen ist. Ein weiteres Thema in diesem Jahr war der akute CO2-Mangel in den Sommermonaten. Brauereien mussten zwischenzeitlich ihre Produktion einstellen, da die insbesondere für die Abfüllung wichtige Kohlensäure fehlte. Derzeit ist die Versorgung – wenn auch auf niedrigem Niveau – gewährleistet, sodass die Unternehmen produzieren können. Durch die Abhängigkeit von wenigen Produzenten in Deutschland kann der Mangel jedoch jederzeit wieder akut werden.
Die Folgen des Klimawandels werden einem bei einer Pflanze wie dem Hopfen besonders vor Augen geführt. Deshalb begrüßen wir es, dass die Hopfenwirtschaft hier an nachhaltigen Konzepten arbeitet. Trotz desschlechten Ernteergebnisses beim Hopfen in diesem Jahr ist die Versorgung der Brauwirtschaft mit Hopfen gesichert – der sehr guten Ernte 2021 sei Dank. Dennoch wird bei einigen Hopfensorten in diesem Jahr die Alpha-Klausel greifen. Darüber hinaus ist mit kurzfristigeren Verträgen und höheren Preisen zu rechnen. Die Brauwirtschaft sieht dabei auch die Probleme der Hopfenpflanzerinnen und -pflanzer: auch sie leiden unter den steigenden Energie- und Materialkosten. Um eine adäquate Lösung zu finden, ist dabei ein partnerschaftlicher Umgang aller Beteiligten essentiell – von den Pflanzern über den Hopfenhandel bis hin zu den Brauereien. Nur durch Zusammenarbeit auf Augenhöhe kann es gelingen, die Auswirkungen der derzeitigen Energiekrise sowie des Klimawandels erfolgreich zu meistern und so unsere einzigartige Biervielfalt in Deutschland zu erhalten.
 
 
 

MdL Ruth Müller besucht Pfarr- und Gemeindebücherei und übergibt Landtagsbuch-Reihe

Bücherübergabe von SPD-Landtagsabgeordneter Ruth Müller an die Gemeinde- und Pfarrbücherei von Ahrain mit Martina Hesse Hujber (links) (Foto: SPD-Niederbayern)Bücherübergabe von SPD-Landtagsabgeordneter Ruth Müller an die Gemeinde- und Pfarrbücherei von Ahrain mit Martina Hesse Hujber (links) (Foto: SPD-Niederbayern)Als Treffpunkt für alle Generationen versteht sich die Pfarr- und Gemeindebücherei in Ahrain, machte die Büchereileiterin Martina Hesse-Hujber beim Besuch der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller, MdL deutlich. Seit nahezu drei Jahrzehnten ist Martina Hesse-Hujber im Büchereiteam dabei, seit zwölf Jahren leitet sie die Einrichtung, die sich in direkter Nachbarschaft zur Grundschule befindet. „Für die Schüler aus Ahrain und Mettenbach sind wir gleichzeitig die Schulbücherei, deshalb bieten wir auch viel Lesestoff für diese Altersgruppe an“, so Hesse-Hujber. Für neue Literatur sorgte die Landtagsabgeordnete Ruth Müller bei ihrem Besuch: Sie hatte den neusten Band der „Isardetektive“ dabei, der vom Bayerischen Landtag herausgegeben wurde. „Eine Falle für die Fahrraddiebe“ heißt die neue Folge, in der Elias, Florentine, Metti und Balu rund um den Bayerischen Landtag ermitteln. „Dies ist schon der dritte Band, der im Rahmen des jährlichen Vorlesetags herausgegeben wurde“, so Müller. Damit wolle man zum einen die Lesekompetenz fördern, für das Vorlesen werben und auch einige politische Begriffe und Zuständigkeiten erklären. Martina Hesse-Hujber berichtete auch, dass der Klassensatz, den sie für die Grundschule bestellt hatte, schon angeliefert worden sei. So können die Kinder in der Schule lesen und die Abenteuer der „Isardetektive“ aus Band 2 und 3 in der Bücherei weiterverfolgen.
In der Ahrainer Bücherei stehen rund 8.000 Medien zur Ausleihe bereit, zusätzlich gibt es noch die Onleihe, über die eBooks, aber auch Hörbücher und ePaper ausgeliehen werden können. Daneben umfasst das Angebot der Bücherei - die dienstags, donnerstags und sonntags geöffnet ist - Zeitschriften, Spiele und die bei Kindern beliebten „Tonies“. Mit 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern bewältigt Martina Hesse-Hujber die vielfältige Arbeit in der Bücherei und kommt am Jahresende jeweils auf rund 17.000 Ausleihen zu familienfreundlichen Preisen.
Die Finanzierung der Bücherei läuft über die Marktgemeinde und die Kirchengemeinde. Hinzu kommen die Mahngebühren und Spenden sowie der jährlich variierende Staatszuschuss, der 2022 1600 Euro und damit nur rund 20 Prozent des gesamten Medienetats ausmachte. Dass der Staatszuschuss erhöht wird, dafür setzt sich die BayernSPD-Landtagsfraktion schon lange ein, berichtete Ruth Müller: „Denn Lesen ist Bildung und unsere Büchereien gehören zu kulturellen Einrichtungen“.
 
 
Tonia Anders, M.A.
Referentin im Abgeordnetenbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300
Telefax: +49 (0)871 95358 301
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Trotz schlechter Wetterprognose fanden sich am 20. November auf dem Gelände des Bezirksklinikums Mainkofen etwa 100 Teilnehmer für die Bezirksmeisterschaft ein.

v.L.: Krankenhausdirektor Uwe Böttcher, Orga-Leiter Stefan Hötzinger, BSJ BV Otto Baumann. v.r.: BTV BV Angela Saller, BFW OL Peter Weigold mit den Siegern der Niederbayerischen OL Meisterschaft in Mainkofen (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)v.L.: Krankenhausdirektor Uwe Böttcher, Orga-Leiter Stefan Hötzinger, BSJ BV Otto Baumann. v.r.: BTV BV Angela Saller, BFW OL Peter Weigold mit den Siegern der Niederbayerischen OL Meisterschaft in Mainkofen (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)
Krankenhausdirektor, Uwe Böttcher, stellte den Orientierungsläufern das Klinikgelände gerne zur Verfügung und übernahm die Schirmherrschaft. Organisiert wurde die Meisterschaft von der Orientierungslaufgruppe des TSV Natternberg. Sechs unterschiedlich lange Bahnen wurden von Stefan Hötzinger hierfür erstellt. Sie führten durch das anspruchsvolle und sehr schön angelegte Gelände des Klinikums. Rundum zufrieden äußerten sich die Teilnehmer mit dem Gelände, mit der Bahnlegung sowie der zu Verfügung gestellten Wettkampfunterbringung auf dem Klinikgelände. Neben den Meisterschaftsteilnehmern nahmen auch einige Gruppen und Familien in der Hobbykategorie teil, um in diese Sportart mal hineinzuschnuppern.
Bei der anschließenden Siegerehrung im Café Auszeit fanden sich neben den Geehrten die Bezirksvorsitzende des BTVs Angela Saller, Bezirksfachwart für Orientierungslauf Peter Weigold und der Bezirksvorsitzender der Bayerischen Sportjugend Otto Baumann ein. Nach den Begrüßungsreden wurde die Siegerehrung durchgeführt. Besonders geehrt wurden die Kinder und Jugendlichen. Sie erhielten neben einer Medaille für ihre erbrachten Leistungen auch einen Pokal von Uwe Böttcher und Otto Baumann überreicht. In der Elitekategorie gingen beide Titel, sowohl Damen als auch Herren Kategorie, an den OLV Landshut, der auch die meisten Teilnehmer stellte und insgesamt sechs Titel holte. Gefolgt vom SV Mietraching mit vier Titeln, der OLA TSV Deggendorf mit drei und der TSV Natternberg mit zwei Titel im Jugendbereich.
Folgende Platzierungen wurden in den Medaillenrängen errungen:
D-12: 1. Platz Nora Dünzinger, OLV Landshut, 2. Platz Franziska Gruber, SV Mietraching, 3. Platz Maja Dünzinger, OLV Landshut; H-12: 1. Platz Simon Strasser, TSV Natternberg; D-14: 1. Platz Johanna Schmid, SV Mietraching, 2. Platz Karina Angerer, OLV Landshut; H-14: 1. Platz Phillip Strasser, TSV Natternberg; D-18: 1. Platz Lara Geiger, 2. Platz Laura Faltejsková (beider SV Mietraching) 3. Platz Sabrina Schöps, OLV Landshut; H-18: 1. Platz Jonas Dünzinger, OLV Landshut; D19Elite: 1. Platz Oleksandra Parkhomenko, OLV L., 2. Platz Maria Lange, SV M., 3. Platz Galyna Petrenko, OLV L.; H19Elite: 1. Platz Christoph Körner, OLV L., 2. Platz Jonas Friebe, OLV L.; 3. Platz Simon Stefan, SV M.; D-35: 1. Platz Silvia Seidl, OLA D.; H-35: 1. Platz Ralph Körner, OLV L., 2. Platz Christian Frie-be, OLA D.; D-45: 1. Platz Jana Faltejsková, SV M. 2. Platz Christiane Geiger, OLA D., 3. Platz Karin Vogl, SV M.; H-45: 1. Platz Lukáš Faltejsek, SV M. 2. Platz Florian Lang, OLV L., 3. Platz Roland Vogl; D-55: 1. Platz Ingrid Hufnagel, OLA D, 2. Platz Andrea Schultze, OLV L., 3. Platz Iris Bauer, TV Osterhofen; H-55: 1. Platz Norberth Zölde und Josef Eben, 2. Platz Norbert Schöps, alle OLV L.; 3. Platz Peter Weigold, TV O.; H65: 1. Platz Jürgen Schwanitz, OLA L., 2. Platz Gerhard Werthmann, 3. Platz Arndt Werthmann, beide OLA L.
 
 
Carina Niedermeier
Medientechnik & Design - B.Eng.
Marketing und Kommunikation
Standorte Mainkofen – Passau – Grafenau - Pfarrkirchen
Mainkofen A3
94469 Deggendorf
Tel.: 09931 87 30 310
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.mainkofen.de
Bezirk Niederbayern Logo (Grafik: Bezirk Niederbayern)Unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich findet am
Mittwoch, 7. Dezember 2022 um 13:30 Uhr
in der Aula des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn,
Am Lurzenhof 3, 84036 Landshut, Tel. 0871 9521-0
die 35. Sitzung des Bezirksausschusses des XVI. Bezirkstags von Niederbayern statt.
Die Tagesordnung zur Sitzung steht hier als PDF zur Verfügung

Die SPD-Niederbayern hält ihre Wahlkreiskonferenz in Vilshofen ab

spd logo (Grafik: SPD)Die Wahlkreiskonferenz (Delegiertenversammlung) zur Erstellung der niederbayerischen Wahlkreisliste der SPD zur Landtags- und Bezirkstagswahl 2023 findet in Vilshofen, Gasthaus Wolferstetter Keller, am 3. Dezember 2022 um 11:00 Uhr statt.
Spitzenkandidat und Co-Landesvorsitzender Florian von Brunn wird Hauptredner der Delegiertenversammlung sein.
Von Brunn betont: "Ich freue mich darauf, dass die SPD in Niederbayern ihre Liste mit so tollen Kandidatinnen und Kandidaten aufstellt. Ich werde mit ihnen gemeinsam mit aller Kraft für soziale Politik werben, für eine gute Zukunft und mehr Zusammenhalt. Wir wollen eine bessere Energiepolitik für unser Bayern: einen massiven Ausbau der Windenergie und Geothermie, damit Energie bezahlbar ist. So sichern wir auch unsere Arbeitsplätze. Wir als BayernSPD wollen, dass sich jede Familie, jeder Mensch in Bayern eine vernünftige Wohnung leisten kann. Und wir wollen eine gute Krankenhausversorgung und gute Schulen. Wir von der SPD lassen niemanden im Stich!"
 
 
Stefan Koppatz, M.A.
Bezirksgeschäftsführer
BayernSPD
Bezirksgeschäftsstelle Niederbayern
Dr.-Otto-Höchtl-Straße 27
94315 Straubing
Telefon: +49 (0)9421 42761
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
„Wir wollen die regionale Lebensmittelproduktion stärken und mehr heimische Lebensmittel und Bioprodukte in den kommenden Jahren in staatliche Kantinen bringen“, sagt die agrarpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Ruth Müller. Gelingen kann das mit einem Ausbau regionaler Lieferketten und mehr Direktvermarktung.
SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller setzt sich für die regionalen Lebensmittelerzeuger ein (Foto: SPD-Niederbayern)SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller setzt sich für die regionalen Lebensmittelerzeuger ein (Foto: SPD-Niederbayern)Die SPD im Landtag hat ein klares Ziel: Bis 2025 soll die Hälfte der Lebensmittel in den staatlichen Kantinen Bayerns aus der Region oder aus ökologischer Produktion stammen. Ruth Müller fordert deshalb von CSU und Freien Wählern, bayernweit eine Plattform für Direktvermarktung aufzubauen, in der regionale Lebensmittelanbieter verzeichnet sind. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen so eine bessere Übersicht über regional erzeugte Lebensmittel und können diese über eine integrierte Bestellfunktion direkt auswählen.
Für Ruth Müller ist das Potenzial heimischer Produkte groß: „Staatliche Einrichtungen verarbeiten jedes Jahr Nahrungsmittel im Wert von fast einer Milliarde Euro. Hier können wir ansetzen und durch Direktvermarktung heimische Lebensmittelerzeuger mehr unterstützen. Mit einer digitalen Plattform wird der Verkauf übersichtlicher und einfacher, davon profitieren beide Seiten.“
Anlässlich des bayernweiten Green Friday, der von den kirchlichen Jugendverbänden und dem Bayerischen Bauernverband ins Leben gerufen wurde und als Gegenaktion zum Black Friday seinen Schwerpunkt auf heimische und saisonale Produkte richtet, will die SPD Verbraucherinnen und Verbraucher für den Einkauf von regionalen Lebensmitteln motivieren.
 
 
Thomas Gärtner
Referent im Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300
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www.ruth-müller.de 
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