In einer Sondersitzung hat der Marktgemeinderat am Dienstag abend einstimmig beschlossen, eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der ehemaligen Brauerei Zirngibl in Auftrag zu geben.
Die Außenfassade des Rathauses erinnert an aufgestapelte Bierfässer bzw. die Form gläserner Bierkrüge (Grafik: Architekturbüro Peter Haimerl)Die Außenfassade des Rathauses erinnert an aufgestapelte Bierfässer bzw. die Form gläserner Bierkrüge (Grafik: Architekturbüro Peter Haimerl)
Ziel der Studie ist, zu prüfen, ob und unter welchen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Marktgemeinde mit dem Rathaus in die alte Brauerei ziehen könnte. Die Studie wird im Rahmen der Städtebauförderung durch die Regierung von Niederbayern mit 60% gefördert. Auch für eine spätere Sanierung könnten Städtebaufördermittel genutzt werden. Alle Mitglieder des Gremiums befürworteten, in einem ersten Schritt die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen Projekts zu prüfen.

Ein Blick in das Innere des Rathauses, wie es nach einer Sanierung der alten Brauerei aussehen könnte (Grafik: Architekturbüro Peter Haimerl)Ein Blick in das Innere des Rathauses, wie es nach einer Sanierung der alten Brauerei aussehen könnte (Grafik: Architekturbüro Peter Haimerl)„Das ist schon jetzt einer der wichtigsten Beschlüsse der ganzen Wahlperiode. Mit der Nutzung der alten Brauerei als Rathaus kämen wir der Wiederbelebung des Innerorts als gesellschaftlicher Mitte einen großen Schritt näher.“, so Bürgermeister Dr. Grünewald. Besonders wichtig ist dem Bürgermeister zu betonen, dass der eventuelle Umzug des Rathauses in den Innerort kein finanzielles Abenteuer für den Markt Bad Abbach bedeuten darf. Dr. Grünewald: „In der aktuellen Situation wäre es unverantwortlich, für ein neues Rathaus Kredite aufzunehmen. Das Reizvolle an dem nun zu prüfenden Weg ist aber, dass wir klären, ob wir durch die Mittel der Städtebauförderung die einmalige Gelegenheit haben, eine Lösung zu finden, wie sie sich sonst nicht verwirklichen ließe.“ Das aktuelle Rathaus sei schon länger zu klein, technisch nicht mehr auf aktuellem Stand und erfülle nicht mehr die Anforderungen an ein modernes Rathaus. Um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterzubringen, habe man zusätzliche Räume anmieten müssen, für die man schon heute 20.000,- Euro Miete/Jahr bezahle.

Der Bürgermeister war schon seit Monaten immer wieder im Gespräch mit den Eigentümern und der Regierung von Niederbayern, um auszuloten, ob das Projekt überhaupt eine Chance hat. Seitens der Familie Zirngibl wurde der bekannte Architekt Peter Haimerl (Peter Haimerl ist der Architekt u.a. des bekannten Konzertsaals in Blaibach) mit Planungen für die Brauerei beauftragt. In einer ersten Vorstudie stellte er dem Marktgemeinderat seine Vision eines Rathauses in der alten Brauerei vor. Haimerl, der bekannt dafür ist, vor allem im Bestand alter Gebäude zu arbeiten, würde auch bei der Brauerei kaum etwas abbrechen, sondern vor allem die vorhandenen historischen Gewölbestrukturen freilegen, um so eine offene Atmosphäre zu schaffen.

„Ich bin der Familie Zirngibl und Peter Haimerl außerordentlich dankbar dafür, dass sie sich auf das Projekt eingelassen haben und ich bin gespannt auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie!“, so Dr. Grünewald. Diese Ergebnisse sollen im Februar 2021 vorliegen.

Mit der möglichen Sanierung der ehemaligen Brauerei, dem Kauf eines Hauses durch die Gemeinde in der Ortsmitte für ein Familienzentrum und der immer noch offenen Frage, ob vor den Felsenkellern Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollen, gebe es viele Fragen zum Bereich des Innerorts. „Wir sehen auch offene Fragen des Verkehrs und registrieren, dass mehr und mehr Erdgeschosse sich von Gewerbe zu Wohnen wandeln“, so der Bürgermeister. Um sich darüber klar zu werden, was man wolle und was gegebenenfalls an den bestehenden Bebauungsplänen geändert werden muss, hat der Marktgemeinderat in der gleichen Sitzung ebenfalls einstimmig beschlossen, eine städtebauliche Rahmenplanung in Auftrag zu geben. „Auch hierfür konnten wir bei der Regierung von Niederbayern eine Förderung in Höhe von 60% der Kosten erreichen“, so Dr. Grünewald. In einer der nächsten Sitzungen wird das Gremium den Planer bestimmen und dann einen Prozess einleiten, bei dem Gewerbetreibende, Gastronomen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde eingebunden werden sollen.

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