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Oft werden die Hinweisschilder zur Feuerwehrzufahrt missachtet (Foto: Nadine Meier/ZV KVS Oberpfalz)Oft werden die Hinweisschilder zur Feuerwehrzufahrt missachtet (Foto: Nadine Meier/ZV KVS Oberpfalz)Schmale Gassen, Autos am Straßenrand, wenig Zeit: Falschparker bringen Rettungskräfte oft in Bedrängnis. Aus diesem Grund waren das Ordnungsamt Bad Abbach und die Freiwillige Feuerwehr Bad Abbach zusammen mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz, kurz ZV KVS Oberpfalz, auf Kontrollfahrt unterwegs.

Es brennt. Schon wenige Minuten nach dem Alarm ist die Freiwillige Feuerwehr Bad Abbach auf dem Weg zum Einsatzort. Doch an manchen Stellen ist das Führen der Löschfahrzeuge eine Herausforderung: Fahrzeuge blockieren die Feuerwehranfahrtszone. Kein Durchkommen für die Rettungskräfte; sie verlieren wichtige Zeit. Glücklicherweise war das Ganze nur eine Übung: Bei einer Kontrollfahrt durch Bad Abbach demonstrierten Mathias Prasch, Erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Abbach, und seine beiden Kollegen Maximilian Neubauer und Benedikt Hartmann gemeinsam mit Sophie Pesahl vom Ordnungsamt Bad Abbach sowie den Verkehrsüberwachern Markus Hermann und Oliver Kastl vom ZV KVS Oberpfalz, vor welchen Problemen die ehrenamtlichen Brandbekämpfer stehen, wenn sie mit ihren Einsatzfahrzeugen unterwegs sind.
Für die Kameraden der Bad Abbacher Feuerwehr wird es durch geparkte Autos manchmal eng auf den Straßen. Mit ihren großen Einsatzfahrzeugen kommen sie dann nur langsam oder gar nicht mehr voran. (Foto: Nadine Meier/ZV KVS Oberpfalz)Für die Kameraden der Bad Abbacher Feuerwehr wird es durch geparkte Autos manchmal eng auf den Straßen. Mit ihren großen Einsatzfahrzeugen kommen sie dann nur langsam oder gar nicht mehr voran. (Foto: Nadine Meier/ZV KVS Oberpfalz)
Dabei wurden ausgewählte Engstellen, an welchen es für die Rettungskräfte in der Vergangenheit bereits zu brenzligen Situationen aufgrund von falsch geparkten Autos kam, angefahren, um die dortige Verkehrssituation sowie Beschilderung zu prüfen und auffällige Parkverstöße zu verwarnen. „Kommt es zum Notfall, kann ein widerrechtlich abgestelltes Fahrzeug wertvolle Zeit und schlimmstenfalls sogar Menschenleben kosten. Wir sind sehr dankbar für die gemeinsame Aktion und hoffen, so unsere Bürgerinnen und Bürger nachhaltig für die Problematik zu sensibilisieren, denn es geht um ihre eigene Sicherheit“, sagt Dr. Benedikt Grünewald, Erster Bürgermeister Bad Abbach.
Wie wichtig die freie Fahrt für Rettungskräfte ist, belegt auch eine Studie des Deutschen Roten Kreuzes: Bei 80 Prozent aller Einsatzfahrten verlieren Retter lebenswichtige Zeit – im Schnitt fünf Minuten – weil „kein Durchkommen“ möglich ist.* Fahrzeugführer sollten daher Rettungswege freihalten und keinesfalls in oder vor Feuerwehrzufahrten parken. Auch das wechselseitige Parken in engen Straßen kann zu Platzproblemen führen. „Leider halten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an bestimmte Abstandsregeln. Auch, wenn kein Schild explizit auf ein Parkverbot hinweist, muss beim Parken am Straßenrand eine Rest-Fahrbahnbreite von mindestens 3,10 Metern gewährleistet sein. Hinter und vor Kreuzungen oder Einmündungen muss ein Abstand von fünf Metern eingehalten werden“, weiß Oliver Kastl, Teamleiter Ruhender Verkehr beim ZV KVS Oberpfalz.
Hier wird es eng... zu eng? (Foto: Nadine Meier/ZV KVS Oberpfalz)Hier wird es eng... zu eng? (Foto: Nadine Meier/ZV KVS Oberpfalz)
Die abendliche Aktion wurde von den Bad Abbacher Bürgerinnen und Bürgern schnell bemerkt. Trotz einiger Verwarnungen zeigten die Bewohner Einsicht und Verständnis. Viele Autos wurden postwendend umgeparkt oder in die Garage gefahren, sodass die Rettungskräfte passieren konnten.
Die Freiwillige Feuerwehr in Bad Abbach zieht nach der gemeinsamen Kontrollfahrt ein wichtiges Fazit. „Es gibt einige Problemstellen im Ort, an denen die Notwendigkeit besteht, regelmäßig zu überwachen“, sagt Mathias Prasch, Erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Abbach und fügt hinzu: „Nur so kann garantiert werden, dass unsere Fahrt im Ernstfall reibungslos funktioniert und wir Leben retten können.“
 
Über den Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz
Gegründet wurde der ZV KVS im November 2014 von 11 Gründungsmitgliedern als „klassischer“ Überwacher des ruhenden und fließenden Verkehrs. Heute erfüllt der Zweckverband diese Aufgabe für mittlerweile knapp 90 angeschlossene Städte, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften. Bedingt durch dieses Wachstum hat sich der Zweckverband in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt – vom reinen Verkehrsüberwacher zum kommunalen Dienstleister. Schließlich hat er sich ein Ziel gesetzt: Seinen Kommunen, die sich insbesondere im ländlichen Raum befinden, als Dienstleister rund um die Themen Verkehrssicherheit, Mobilität und Ordnung zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen an dieser anspruchsvollen Aufgabe zu arbeiten.



*Quelle: Statistisches Bundesamt 2019