Yvonne Schmid unterstützte die Pflege im Seniorenwohnen Lugerweg

Der Leiter der Seniorenwohnanlage Der Leiter der Seniorenwohnanlage "Lugerweg", Sebastian Halser überreicht Yvonne Schmid zum Dank für ihren außergewöhnlcihen Einsatz eine Orchidee und einen Gutschein (Foto: Sozialservicegesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes)
2020 wird deutlich: Personalnotstand und Corona-Virus verschärfen die Situation in der Pflege immer weiter. Um dem entgegenzuwirken initiiert die Vereinigung der Pflegenden in Bayern einen Pflegepool. Dort melden sich ehemalige Alten- und Krankenpflegerinnen, um in der schwierigen Zeit mit Kenntnissen und Zeit zu unterstützen. Eine davon ist Yvonne Schmid.
2008 steigt Yvonne Schmid nach bestandenem Examen zur Krankenpflegerin aus der Pflege aus. Sie promoviert voriges Jahr am Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement an der Uni Regensburg. Wo sie zuvor ein BWL-Studium abschließt. „Aber die Pflege-Basics verlernt man nie“, schmunzelt sie. „Zum ersten Lockdown habe ich mich als freiwillige Helferin gemeldet, da ich nicht einfach zuschauen wollte. Jeder kann seinen Beitrag leisten“, so die 35-Jährige.
Ende Dezember bekommt die Regensburgerin die Pool-Meldung: das Seniorenwohnen im nur 20 Minuten entfernten Bad Abbach benötigt dringende Hilfe. Das Haus hat einen akuten Corona-Ausbruch. Vorort spitzt sich die Lage zu: „Im Heim waren Bewohner und Pflegekräfte infiziert. Das führte zu einem hohen Personalausfall. Die Bewohnerversorgung schien gefährdet“, erinnert sich Sebastian Halser, Einrichtungsleiter im Lugerweg. Noch an Silvester meldet sich Schmid beim ihm und bietet Hilfe an.
„Eigentlich war geplant, dass ich für die Zeit im Seniorenwohnen von meiner Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität freigestellt bin“, erinnert Schmid. Doch da auch an der Uni Studierende auf sie warten und der Lehrstuhl auf sie zählt, beschließt sie, beide Stellen zu bedienen - folglich arbeitet Schmid das Doppelte an Arbeitsstunden die Woche. Den Wechsel zwischen Studenten online unterrichten am Morgen und an Corona erkrankte Senioren pflegen am Nachmittag, schildert Schmid als „nicht immer leicht“. Aber sie sei dankbar für diese Zeit mit freundlichen Bewohnern und bewundernswerten Pflegekräften. Dankbar ist auch Einrichtungsleiter Halser über die selbstlose Unterstützung der Regensburgerin, die einen Monat lang 200 Prozent gibt. „Das ist eine beeindruckende Leistung und es war genau die Hilfe, die wir benötigt haben, um alles bestmöglich zu überstehen“, so Halser.
Mit dem letzten Tag des Januars geht für Schmid ihr vorerst letzter Tag im Seniorenwohnen einher. „Ich hatte schon fast vergessen, wie schön die Reaktionen der Senioren im Pflegeberuf sind. Das gibt einem so viel“, sagt die Yoga-Liebhaberin rückblickend. Zum Abschied bekommt Schmid neben lieben Worten von Bewohnern und Mitarbeitern eine Orchidee und einen Gutschein als Dank für ihre herausragenden Einsatz. „Mit Frau Schmid durften wir nicht nur einen ganz besonderen und selbstlosen Menschen kennenlernen, sondern auch erfahren, was Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in Krisenzeiten bedeutet. Dafür sind wir ihr sehr dankbar“, so Einrichtungsleiter Halser.
Um die Pflegekräfte zu unterstützen hinterlässt Schmid beim Abschied ihrerseits einen großen Geschenkkorb – darin vitaminreiche Kleinigkeiten, Süßigkeiten, sowie andere Seelenwärme für den Pflegealltag. “Ich habe nur einen Monat das gemacht, was die Pflegekräfte jeden Tag bewältigen. Den Pflegern gebührt mein höchster Respekt für diesen Fleiß und das Durchhaltevermögen - gerade in so schwierigen Zeiten”, schließt Schmid ab.



Nele Ruppmann
Freie Journalistin
Der Medienberater
Schorndorf
Mobil: 015730636532

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