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Neben den Effekten von Stress auf alltägliche moralische Entscheidungen wurde aber auch das prosoziale Verhalten der Proband:innen getestet. Dafür haben sich Brigitte Kudielka, Nina Singer und ihr Team überlegt, Spenden für einen realen wohltätigen Zweck in der Region, den Strohhalm Regensburg e. V., zu sammeln. Die gemeinnützige Organisation unterstützt Obdachlose in Regensburg u. a. mit Kleidung und Essen oder bei der Wohnungs- und Jobsuche. Im Rahmen der beiden Teilstudien erhielten die Studienteilnehmer:innen ihre finanzielle Kompensation in Höhe von je 28 Euro in mehreren Scheinen und Münzen. Nachdem die Aufmerksamkeit der Proband:innen auf eine kleine undurchsichtige Spenden-Box für die Obdachlosen-Hilfe gelenkt und klargestellt wurde, dass die Spenden auf freiwilliger Basis erfolgen, wurden die Testpersonen zur Spendenmöglichkeit kurz alleine im Raum gelassen. „Wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Studienteilnehmer:innen sich so großzügig an der Spendenaktion beteiligt haben“, freut sich Nina Singer. Insgesamt kamen am Ende der beiden Studien knapp 640 Euro zusammen, die Lehrstuhlinhaberin Brigitte Kudielka dem Strohhalm in vollem Umfang übergeben konnte.
Damit hatte die Idee, Spenden für einen realen wohltätigen Zweck zu sammeln, gleich zwei positive Effekte. Auf der einen Seite konnten die Wissenschaftler:innen so einen Zusammenhang von hypothetischer Entscheidungsfindung und tatsächlichem prosozialem Verhalten bei den Proband:innen nachweisen. Auf der anderen Seite konnten die Forscher:innen auf die Organisation Strohhalm Regensburg e. V. und ihren Zweck aufmerksam machen und mit den großzügigen Spenden der Teilnehmer:innen den Verein und seine Arbeit unterstützen.
Alle Spender:innen sind herzlich eingeladen, sobald es die COVID-19-Situation zulässt, den Verein in der Keplerstraße zu besuchen, um zu sehen, wofür ihr gespendetes Geld verwendet wird.
Originalpublikation: Nina Singer, Monika Sommer, Stefan Wüst, Brigitte M. Kudielka. Effects of gender and personality on everyday moral decision-making after acute stress exposure. Psychoneuroendocrinology (2021). https://doi.org/10.1016/j.psyneuen.2020.105084.



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