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Logo Editorial mit Hinweis (Grafik: br-medienagentur)Editorial des Monats September 2018
„Niemand darf sich vom Teilen mit den Armen und von der Sorge um die soziale Gerechtigkeit freigestellt fühlen.“ (Franziskus)

Nur „Reiche“ können sich viel Mineralwasser leisten?

Eine kleine Episode am Rande eines Einkaufs beschäftigt mich noch immer und deshalb will ich sie Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, nicht vorenthalten.
Kürzlich war ich mit meinem Schwager bei einem Getränkemarkt um Markenmineralwasser zu kaufen, welches im Angebot war. Als wir mit zwei Einkaufswagen mit jeweils sechs Kästen Mineralwasser am Auto waren, ging eine junge Frau mit einem circa 6-jährigen Buben vorbei. Der Junge blieb kurz an unserem Wagen stehen und schaute uns zu, wie wir die zwölf Kästen Mineralwasser verstauten. Während seines Weitergehens hörten wir, wie er zu seiner Mutter im ernsten Ton sagte: „Mama guck mal, die sind bestimmt reich, weil sie so viele Flaschen Mineralwasser kaufen können.“ Seine Mutter packte die von ihr gekauften sechs Flaschen Limonade in ihr Auto und lächelte, gab ihrem Sohn jedoch keine Antwort. Ihr war es wohl peinlich, dass wir mitgehört hatten.
Doch mir gab das sehr zu denken. Was ist in unserem Staat verkehrt gelaufen und läuft noch verkehrt, wenn sich für ein Kind Reichtum in der Anzahl von gekauftem Mineralwasser definiert?
Ich wünsche allen Kindern noch eine „reiche“ Sommerferienzeit mit vielen glücklichen Momenten!
Ihr Herausgeber