Das Stadtarchiv Kelheim hat einen weiteren historisch wertvollen Schatz aus der Stadtgeschichte der Nachkriegszeit erhalten:

Einige der 8mm Filme Tonbänder und Geräte aus dem Nachlass von Willy Nöthlichs (Foto: Dr. Kulke/Stadt Kelheim)Einige der 8mm Filme Tonbänder und Geräte aus dem Nachlass von Willy Nöthlichs (Foto: Dr. Kulke/Stadt Kelheim)
Insgesamt mehr als 40 Super-8 Dokumentarfilme, gut die Hälfte davon vertont und in Spielfilmlänge, sowie die dazugehörigen Tonbänder, Textdokumentationen und Abspielgeräte. Der engagierte Amateurfilmer Willy Nöthlichs hatte es sich in den 1970er Jahren zur Aufgabe gemacht, Geschichte und Alltagsleben in seiner Heimatstadt Kelheim filmisch zu dokumentieren. Er hatte seine Dokumentarfilme, in damals sehr beliebten Veranstaltungen, auch öffentlich vorgeführt. Seine Enkelin und sein Urenkel Heidemarie und Martin Kirner haben nun Willy Nöthlichs filmisches Lebenswerk dem Stadtarchiv Kelheim übergeben.
Nöthlichs Urenkel Martin Kirner und seine Frau Manuela bei der Übergabe im Stadtarchiv (Foto: Dr. Kulke/Stadt Kelheim)Nöthlichs Urenkel Martin Kirner und seine Frau Manuela bei der Übergabe im Stadtarchiv (Foto: Dr. Kulke/Stadt Kelheim)
Stadtarchivar Dr. Kulke schätzt sich glücklich, die mittlerweile sehr umfangreiche Film- und Fotosammlung des Kelheimer Stadtarchivs mit Nöthlichs beeindruckenden Dokumentarfilmen bereichert zu sehen.
Willy Nöthlichs war 1908 in Heinsberg im Rheinland geboren worden und ist in den 1930er Jahren als Monteur in die damals neu errichtete Zellwollefabrik nach Kelheim gekommen. Dort hatte er auch seine Frau Adelheid kennengelernt, die ihn später auch bei seinen Filmprojekten unterstützte. Sie lebten im Kelheimer Mitterfeld und waren begeisterte Hobby-Gärtner und –Imker. Willy Nöthlichs ganz besonderes Interesse galt dem in Kelheim und Umgebung noch heute so deutlich sichtbaren Zusammenspiel von Landschaft und Geschichte, sie sind daher wirkliche Heimat-Filme im besten Sinne des Wortes. Nöthlichs Filme sind nicht zuletzt auch deshalb von ganz besonderem dokumentarischen Wert für die Kelheimer Stadtgeschichte, weil sie genau in der Zeit des größten städtebaulichen und landschaftlichen Umbruches um 1980 mit der Durchführung des Rhein-Main-Donau-Kanals anstelle der naturbelassenen Altmühl entlang der historischen Altstadt entstanden sind. Nöthlichs Filmdokumentationen zeigen sowohl die traditionelle Fischerei mit hölzernen Zillen und handgeknüpften Netzen auf der Altmühl als auch den gewaltigen Eingriff der Kanalbaustelle mit dinosauriergleichen, riesigen Baggern in beeindruckenden Bildern. Zugleich hat Willy Nöthlichs auch die umfangreichen archäologischen Ausgrabungen im Rahmen des Kanalbaues filmisch dokumentiert.
Willy Nöthlichs mit Frau und Kamera (Foto: Stadtarchiv Kelheim)Willy Nöthlichs mit Frau und Kamera (Foto: Stadtarchiv Kelheim)
Die Themen seiner Filme sind vielfältig und reichen von historischen Dokumentationen wie „Kelheim – eine Stadt und ihre Geschichte“ und „Zeugen der Vergangenheit“ über Landschaftsfilme wie „Das stille Tal der Altmühl“ und „Kelheim und der RMD-Kanal“ bis hin zu Naturfilmen über Blumen und Bienen, sozialen Themen unter dem Titel „Der Feierabend“ zum Leben der Senioren in Kelheim, bis hin zum regen Alltagsleben der 1970er Jahre in „Eine Fahrt durch die Stadt“, „Eine Stadt feiert“ und „Bildnis einer kleinen Stadt“.
Die Stadt Kelheim plant für 2022 eine öffentliche Vorführung mit Filmen von Willy Nöthlichs, zusammen mit anderen bislang unveröffentlichten Nachkriegs-Filmen aus Kelheims Wirtschaftswunder-Zeit der 50er und 60er-Jahre aus der Filmsammlung des Stadtarchivs.
Ansprechpartner: Dr. Wolf Kulke, Stadtarchiv; 09441-1745086 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
 
 
Yvonne Kandziora
Vorzimmer Bürgermeister / Pressearbeit
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