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Landkreismotto (Grafik: Landratsamt Kelheim)Wenn ein Mensch bei einem Verkehrsunfall stirbt, sind im Durchschnitt 113 Personen unmittelbar betroffen: Angehörige, Freunde und Bekannte sowie Einsatzkräfte am Unfallort(1).

Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören zu den häufigsten Verkehrsunfällen in Deutschland. Ob man in Eile ist, ein Verkehrszeichen übersehen hat oder einfach das Gefühl der Freiheit genießt - es kann aus verschiedenen Gründen schnell zur Gefahr werden. Gemäß der Straßenverkehrsordnung darf nur so schnell gefahren werden, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist dabei insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen, sowie den persönlichen Fähigkeiten anzupassen. Grundsätzlich sollte also jeder nicht schneller fahren, als er sein Fahrzeug kontrollieren kann. Dabei sollte man vor allem die Wetterverhältnisse im Blick behalten.
Besonders kaltes und regnerisches Wetter kann oft zu Glätte oder Aquaplaning führen. Dies wird dann besonders gefährlich, wenn man seine Geschwindigkeit nicht den tatsächlichen Wetterverhältnissen anpasst oder sich selbst überschätzt. Auch schlechte Sicht oder zu abruptes und schnelles Bremsen stellen erhebliche Gefahrenquellen dar – riskante Ausweichmanöver und/oder Schleudern sind oftmals die Folge. Und können damit letztlich ebenfalls zum Unfall führen. Schnelles Fahren ist aber nicht nur im Winter ein Problem. Auch im Sommer, wenn man schnell von der Arbeit nach Hause will, um den sonnigen Tag noch zu genießen, tritt so Mancher gerne auf`s Gaspedal. Je schneller man fährt, desto weniger Zeit hat man allerdings, um auf eine Gefahrensituation rechtzeitig und angemessen reagieren zu können. Auch die Verkehrsbeobachtung und der Abstand zum Vordermann leiden oftmals darunter.
  • Sicher durch den Verkehr:Tipps für Autofahrer
  • Abstand halten, um rechtzeitig reagieren zu können.
  • Auto in verkehrssicherem Zustand halten, um Technik bedingte Ausfälle weitestgehend vorzubeugen.
  • Auf Tempolimits achten, Tachoanzeige im Auge behalten.
  • Geschwindigkeit an äußere Bedingungen (Straßen-, Wetter-, Sichtverhältnisse) anpassen.
  • Auf den Verkehr konzentrieren, sich nicht von Gesprächen, Emotionen oder Smartphone ablenken lassen.
  • Vorausschauend fahren, mehrmalige Schulterblicke und rechtzeitiges Blinken nicht vergessen.
  • Mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer rechnen.

Wird bei den ersten festgestellten geringfügigen Verstößen nur eine schriftliche Verwarnung ausgesprochen, kommt es bei mehreren oder nicht nur geringfügigen Verstößen auch schon mal zu einem Bußgeld. Häufige und/oder erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen führen zu Einträgen im Fahreignungsregister („Punkte in der Verkehrssünderkartei Flensburg“), einem Fahrverbot - und möglicherweise sogar einem Führerscheinentzug. Auch die Verpflichtung zur Teilnahme an einem Aufbauseminar ist möglich. Die aktuelle Bußgeldtabelle gestaltet sich wie folgt (Stand 28.04.2020):

Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts (Pkw, ohne Anhänger)
  • bis 10 km/h: 30 €
  • 11-15 km/h: 50 €
  • 16-20 km/h: 70 €
  • 21-25 km/h: 80 € 1 Punkt 1 Monat Fahrverbot
  • 26-30 km/h: 100 € 1 Punkt 1 Monat Fahrverbot
  • 31-40 km/h: 160 € 2 Punkte 1 Monat Fahrverbot
  • 41-50 km/h: 200 € 2 Punkte 1 Monat Fahrverbot
  • 51-60 km/h: 280 € 2 Punkte 2 Monate Fahrverbot
  • 61-70 km/h: 480 € 2 Punkte 3 Monate Fahrverbot
  • über 70 km/h: 680 € 2 Punkte 3 Monate Fahrverbot
Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts (Pkw, ohne Anhänger)
  • bis 10 km/h: 20 €
  • 11-15 km/h: 40 €
  • 16-20 km/h: 60 €
  • 21-25 km/h: 70 € 1 Punkt
  • 26-30 km/h: 80 € 1 Punkt 1 Monat Fahrverbot
  • 31-40 km/h: 120 € 1 Punkt 1 Monat Fahrverbot
  • 41-50 km/h: 160 € 2 Punkte 1 Monat Fahrverbot
  • 51-60 km/h: 240 € 2 Punkte 1 Monat Fahrverbot
  • 61-70 km/h: 440 € 2 Punkte 2 Monate Fahrverbot
  • über 70km/h: 600 € 2 Punkte 3 Monate Fahrverbot
Deshalb: Runter vom Gas! Vorsichtig fahren, besser ankommen.

Quellen: (1) Durchschnittswerte wurden im Auftrag der Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ auf Basis einer repräsentativen Erhebung durch infratest dimap, Kantar Public und das Sozioökonomische Panel (SOEP), sowie über Angaben der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPOL) und des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) ermittelt.
https://www.runtervomgas.de/verkehrsteilnehmer/pkw-fahrer.html v. 11.02.20, 13.39 Uhr
https://www.dvr.de/programme/kampagnen/runter-vom-gas/ v. 11.02.20, 13.20Uhr
https://www.bussgeldkatalog.org/geschwindigkeitsueberschreitung/#geschwinnergb v. 22.05.20, 07.10 Uhr

Thomas Stadler
Pressesprecher

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