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40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit

Landrat Martin Neumeyer ehrte kürzlich Alfons Spitzauer aus Sandelzhausen für 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Feldgeschworener in einer kleinen Feierstunde.
Alfons Spitzauer wurder für 40 Jahre Ehrenamt des Feldgeschworenen geehrt - v.l.: Abteilungsleiter Sebastian Post, Vermessungsdirektor Jürgen Mühlbauer, Alfons Spitzauer, Landrat Martin Neumeyer und 3. Bürgermeister von Mainburg Konrad Pöppel (Foto: Sonja Endl/Landratsamt Kelheim)Alfons Spitzauer wurder für 40 Jahre Ehrenamt des Feldgeschworenen geehrt - v.l.: Abteilungsleiter Sebastian Post, Vermessungsdirektor Jürgen Mühlbauer, Alfons Spitzauer, Landrat Martin Neumeyer und 3. Bürgermeister von Mainburg Konrad Pöppel (Foto: Sonja Endl/Landratsamt Kelheim)
Zur Ehrung waren neben dem 3. Bürgermeister der Stadt Mainburg, Konrad Pöppel, auch Vermessungsdirektor Jürgen Mühlbauer vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung sowie der für dieses Amt zuständige Abteilungsleiter Sebastian Post vom Landratsamt Kelheim anwesend und gratulierten zur Aushändigung der Ehrenurkunde. An den zu Ehrenden gewandt, begann der Landrat seine Rede: „Der Bayerischen Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, hat Ihnen die Ehrenurkunde für langjährige Tätigkeit als Feldgeschworener verliehen. Im Namen des Freistaates Bayern, des Landkreises Kelheim und persönlich danke ich Ihnen für Ihr jahrzehntelanges, verdienstvolles Wirken in einem sehr sensiblen Bereich und darf Ihnen heute diese Auszeichnung aushändigen.“
Im weiteren Verlauf seiner Ansprache ging Martin Neumeyer näher auf dieses Ehrenamt ein: „Die Institution der Feldgeschworenen, im Volksmund auch „Siebeneramt“ genannt, ist eines der ältesten noch vorhandenen Ehrenämter in der kommunalen Selbstverwaltung. In Bayern gibt es nach aktuellem Stand circa 27.000 Feldgeschworene. Sie wachen über die Grenzen und unterstützen die Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Die Feldgeschworenen sind zur gewissenhaften und unparteiischen Tätigkeit sowie zur Verschwiegenheit und Bewahrung des „Siebenergeheimnisses“ durch Eidesform auf Lebenszeit verpflichtet und gewählt und können von ihrem Amt nur aus besonderen Gründen zurücktreten, beispielsweise wegen Krankheit. Das „Feldgeschworenenwesen in Bayern“ wurde als lebendige und traditionsreiche Kulturform im Dezember 2016 in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen.
Die Aufgaben der Feldgeschworenen sind geregelt im Bayerischen Abmarkungsgesetz und in der Feldgeschworenenordnung. Danach sind die Gemeinden verpflichtet, in ihrem Gemeindegebiet vier bis sieben Feldgeschworene zu bestimmen. Für die Dienstaufsicht sind die Gemeinden und für die Fachaufsicht ist das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung zuständig. Die auf Lebenszeit bestellten Feldgeschworenen sind eine bewährte und wichtige Einrichtung und oftmals Garanten des Rechtsfriedens. Die Hauptaufgabe der Feldgeschworenen besteht in der Mitwirkung bei der Abmarkung der Grundstücksgrenzen, auch bei allen Vermessungen anwesend zu sein, die Grenzzeichen zu setzen und Grenzbegehungen vorzunehmen. Neben dieser Tätigkeit sind die Feldgeschworenen ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen dem Grundeigentümer und dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Sie kennen in der Regel die Grundstückseigentümer und besitzen vor allem umfangreiche Ortskenntnisse. Dies ist für die Arbeit der Geometer des Vermessungsamts besonders wichtig. Durch ihre Ortskenntnis, ihre Erfahrung und den Respekt, den die Ehrenamtlichen in der Bevölkerung genießen, können die Feldgeschworenen oft auf „diplomatischem Wege“ viele Grenzstreitigkeiten bereits im Vorfeld vermeiden oder schlichten.“

Abschließend bedauerte der Landrat, dass es auch bei diesem Ehrenamt Nachwuchsprobleme gibt. Und ob der Geehrte anschließend Anekdoten aus seinem langjährigen Ehrenamt preisgab, wie der Landrat erhoffte, bleibt ein Geheimnis, denn das „Siebenergeheimnis“, wonach der Feldgeschworene mit geheimen Zeichen kontrollieren kann, ob das Grenzzeichen richtig liegt oder unbefugt versetzt wurde, umgibt seit jeher ein besonderes Mysterium.
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