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Landkreismotto (Grafik: Landratsamt Kelheim)„Für die umfassende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung vor Ort sind regionale grund- und regelversorgende Kliniken alternativlos. Als Landrat stehe ich aus tiefster Überzeugung hinter beiden Kliniken des Landkreises Kelheim.“

erklärt Landrat Neumeyer.
Die Corona-Pandemie habe einerseits gezeigt, wie notwendig regionale Kliniken für den Schutz der Bevölkerung seien, andererseits jedoch leider auch gerade, wie schwer es das aktuelle Vergütungssystem kleineren Häusern mache. Der Landkreis Kelheim werde sich hier auch in Zukunft engagieren um den Erhalt des Standortes Mainburg zu sichern, so Neumeyer weiter. Im Rahmen einer nichtöffentlichen Sitzung des Kreistages am 05.07.2021 wurden nun die Kreisräte als maßgebliche Entscheidungsträger umfassend über die für den Standort Mainburg anstehenden Themen informiert.
Im Rahmen des ersten Tagesordnungspunktes wurden die Grundlagen eines möglichen zukünftigen Beteiligungsverhältnisses an der Ilmtalklinik GmbH durch die Solidaris Revisions-GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft dargestellt. Bereits seit einiger Zeit wurde hier der Wunsch seitens des Landkreises Pfaffenhofen geäußert die Beteiligungsverhältnisse aus dem Jahr 2007 den aktuell veränderten Gegebenheiten anzupassen. Eine Entscheidung diesbezüglich soll in den Sitzungen der zuständigen Gremien des Landkreises Kelheim im September fallen.
Zum zweiten Tagesordnungspunkt, der Vorstellung des aktuellen Planungsstandes der Erweiterung und Generalsanierung der Klinik in Mainburg, führte Landrat Neumeyer in die grundsätzliche Thematik ein und übergab im Anschluss das Wort an Frau Wartner-Koch vom Architektenbüro Koch (abk). Diese erläuterte den aktuellen Sachstand anhand der vorliegenden Pläne und führte grundlegend zur nun vorliegenden Kostenschätzung aus. War mit Beschluss des Kreisausschusses vom 27.01.2020 noch eine Grundsatzentscheidung für die Erweiterung und Sanierung der Klinik mit einem Gesamtvolumen von ca. 56 Mio. € getroffen worden, so wäre nun nach der Kostenschätzung mit einem voraussichtlichen Betrag von aktuell bis zu ca. 113 Mio. € bis zum Ende der Bauzeit 2031, in 3 Bauabschnitten zu rechnen.
Gründe für die Kostensteigerung wären dabei unter anderem nach Ansicht von abk ursprünglich zu gering angesetzte Flächen für Technik und OP-Kapazitäten, aber auch ein nun angedachter Interimsbau und weitere Änderungen in der grundlegenden Planung.
Nach den Ausführungen der Architektin führte der ebenfalls anwesende Landrat des Landkreises Pfaffenhofen Gürtner aus:
„Der Landkreis Pfaffenhofen steht grundsätzlich zum Klinikstandort Mainburg und der Partnerschaft beider Häuser der Ilmtalklinik GmbH. Die Grundsatzentscheidung, wie es baulich am Standort Mainburg weitergeht, muss aber nun letztlich von den Verantwortungsträgern des Landkreises Kelheim getroffen werden".
Die anschließende, konstruktive Diskussion der anwesenden Kreisräte über die neuen Informationen zu den voraussichtlichen Kosten der angedachten Planung und Rückfragen auch an die anwesenden Architekten führten nahtlos zum darauffolgenden Tagesordnungspunkt mit nun möglichen Alternativen über. Insbesondere wurde hier durch den Geschäftsführer der Ilmtalklinik GmbH, Ingo Goldammer, ein Konzept vorgestellt, welches statt einer Erweiterung und Generalsanierung über den gesamten Standort nun einzelne kritische Maßnahmen beschrieb, die umgesetzt werden sollten um den Standort für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu sichern. Für diese Vorhaben, die z.B. die zwingend notwendige Sanierung von Technikeinrichtungen und Maßnahmen im OP-bereich beinhalten, wären nach seinen Aussagen Kosten in Höhe von ca. 10 Mio. € zu erwarten. Im Laufe dieses Zeitraumes könne man auf ggf. geänderte Vorgaben der Bundespolitik flexibel reagieren und den Standort anhand der dann maßgeblichen Erfordernisse zukunftssicher ausgestalten. Mit den Chefärzten vor Ort sei bereits das Gespräch diesbezüglich gesucht worden, wobei deren grundsätzliche Zustimmung signalisiert wurde. „Die Informationen liegen nun alle auf dem Tisch, die Vertreter der Parteien im Kreistag wurden aufgefordert sich bis Ende Juli Gedanken zum weiteren Vorgehen im Hinblick auf die Klinik Mainburg zu machen und diese schriftlich im Landratsamt einzureichen“ führt Landrat Neumeyer aus. Diese Stellungnahmen würden über den Sommer ausgewertet und dann im September im Rahmen der Gremiensitzungen zur Grundsatzentscheidung über die weitere Vorgehensweise eingebracht.
Lukas Sendtner
Pressestelle