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Rinderbeweidung in Riedenburg startet in die fünfte Weidesaison
Raus aus der Stallung und rein in die schöne Natur (Foto: VöF, Andreas Frahsek)Raus aus der Stallung und rein in die schöne Natur (Foto: VöF, Andreas Frahsek)
Seit vergangenem Wochenende (9., 10. Mai 2020) grast wieder eine kleine Rotviehherde auf den Weiden am Gleislhofberg. Durch das frühlingshafte Wetter und die lang ersehnten Niederschlägen sprießen Gräser und Kräuter. Höchste Zeit also, dass die Rinder von der Familie Graml von Kallmünz im Landkreis Regensburg auf die Sommerweiden nach Riedenburg umziehen.
Der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. hatte im Rahmen des Altmühlleitenprojektes in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde und den Fachberatern für extensive Rinderhaltung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schwandorf die Idee entwickelt, die alte Nutzungsform der Rinderbeweidung im Altmühltal wieder aufleben zu lassen. Die Familie Graml vom Rotviehhof am Jurasteig hält mit dem sogenannten Roten Höhenvieh eine seltene Rasse, die ursprünglich bis auf die Kelten zurückgeht. Die Tiere sind von kastanienbrauner Farbe und prädestiniert für die natürlichste Haltungsform, die Mutterkuhhaltung.
Das Rote Höhenvieh eine seltene Rinderrasse, die ursprünglich bis auf die Kelten zurückgeht. (Foto: VöF, Andreas Frahsek)Das Rote Höhenvieh eine seltene Rinderrasse, die ursprünglich bis auf die Kelten zurückgeht. (Foto: VöF, Andreas Frahsek)
Dabei kommt die Milch der Kühe ausschließlich den Kälbern zugute. Hauptaspekt der Rinderbeweidung ist die extensive Pflege der überwiegend mageren aber artenreichen Wiesen am Gleislhofberg. Weil die Böden ziemlich flachgründig und von sich aus wenig ertragreich sind, ist die Beweidung eine ideale Nutzungsform. Dabei bestimmt allein die Menge an krautigem Aufwuchs die Anzahl der Rinder, denn Zufütterung ist tabu. So wird eine für Flora und Fauna ideale Beweidungsdichte gewährleistet. Neben vielen seltenen Tieren profitieren davon auch gefährdete Pflanzenarten, wie beispielsweise die Orchidee Bienenragwurz. „Dank der Rotviehbeweidung ist für die Spaziergänger und Wanderer vom Frühling bis in den Herbst eine Vielzahl an Blüten zu bewundern und sie dienen darüber hinaus den Insekten als Nahrung“ freut sich Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer.
In den kommenden Monaten wird die kleine Rotviehherde ihren Dienst als tierischer Landschaftspfleger leisten. „Nicht zuletzt entsteht dabei ein bewusst nachhaltig erzeugtes und qualitativ hochwertiges Fleisch“ betont VöF-Geschäftsführer Klaus Amann. Insgesamt stehen rund 8 ha Landkreisflächen und weitere rund 4 ha Riedenburger Flächen zur Verfügung.

Andreas Frahsek
Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.
Tel. 09441 207 7322
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Internet: www.voef.de