„Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde“

Prof. Dr. Jörg Skriebeleit (Mitte) und Prof. Dr. Bernhard Löffler (re.) überreichen dem Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel (li.), die erste Publikation des Zentrums Erinnerungskultur. (Foto: © Julia Dragan)Prof. Dr. Jörg Skriebeleit (Mitte) und Prof. Dr. Bernhard Löffler (re.) überreichen dem Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel (li.), die erste Publikation des Zentrums Erinnerungskultur. (Foto: © Julia Dragan)
Am 19. Juli 2023 überreichten die Direktoren des Zentrums Erinnerungskultur, Prof. Dr. Jörg Skriebeleit und Prof. Dr. Bernhard Löffler, dem Präsidenten der Universität Regensburg Prof. Dr. Udo Hebel feierlich die erste Publikation des Zentrums Erinnerungskultur. Der Band „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde“ entstand im Zuge eines Drittmittelprojektes, finanziert durch den Bezirk Oberbayern.

Der Buchtitel bringt deutlich zum Ausdruck, dass die Marginalisierung und Diskriminierung der von den Nationalsozialisten als psychisch krank oder behindert ermordeten Opfer bis heute anhält. Trotz jahrzehntelanger kritischer Beschäftigung mit dem Thema der NS-„Euthanasie“ sind die Opfer dieser Verbrechen bislang nicht offiziell als „Verfolgte des Nationalsozialismus“ anerkannt. Gleichzeitig intensiviert sich die Erinnerungsarbeit mit wachsender Entfernung zu den Ereignissen. Der Band beschäftigt sich mit der Rezeptionsgeschichte der NS-„Euthanasie“. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den vielfältigen Initiativen, die aktuell an diese Verbrechen erinnern. Der Blick richtet sich über Deutschland hinaus auch auf weitere europäische Länder.
Die große Vielfalt und Bandbreite der Beiträge zeigt bereits ein schneller Blick ins Inhaltsverzeichnis sowie auf die Liste der mehr als 20 Autorinnen und Autoren, die unterschiedliche fachliche Disziplinen repräsentieren. Der populärwissenschaftlich ausgerichtete Band bietet mit Fallstudien, Gesprächen, Porträts und reichem Bildmaterial einen diskursiven und visuellen Zugang zum Thema. Zwischen den Kapiteln sind als zentrale inhaltliche Elemente sieben Biogramme von Opfern der NS-„Euthanasie“ positioniert. Sie wurden im Bezirksarchiv Oberbayern anhand der dort verwahrten Patientenakten und weiterer Quellen erarbeitet. Neben dem persönlichen, gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Umgang mit den „Euthanasie“-Verbrechen kommen grundlegende ethische Fragen über den „Wert des Lebens“ zur Sprache.
Das Buch wird ab Herbst an verschiedenen Orten im In- und Ausland der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie der Band selbst sollen auch diese Veranstaltungen Anlass zur weiteren gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema NS-„Euthanasie“ geben.
Weitere Informationen zur Veröffentlichung und in Kürze zu den Buchvorstellungen finden Sie auf www.zentrum-erinnerungskultur.de .
Informationen und Bestellmöglichkeit über die Website des Verlags: https://www.wallstein-verlag.de/9783835353749-verdraengt.html
 
 
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