Neueste Erkenntnisse zur biologischen Methanisierung für eine nachhaltige Zukunft

Die Teilnehmer*innen des interdisziplinären Workshops „Advances in biological methanation: Microbes as game changers for a sustainable future“. (Foto: © Gabi Gmeinwieser)Die Teilnehmer*innen des interdisziplinären Workshops „Advances in biological methanation: Microbes as game changers for a sustainable future“. (Foto: © Gabi Gmeinwieser)
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten ORBIT II Projektes versammelten sich Experten auf dem Gebiet der Methanisierung Anfang Oktober 2023 an der Universität Regensburg zum interdisziplinären Workshop „Advances in biological methanation: Microbes as game changers for a sustainable future“.
Teilnehmer*innen des Workshops bei der Diskussion über Reaktorbedingungen der Methanisierung(Foto. © Katja Krüger)Teilnehmer*innen des Workshops bei der Diskussion über Reaktorbedingungen der Methanisierung(Foto. © Katja Krüger)
In der ersten Session beleuchteten renommierte Wissenschaftler die wissenschaftlichen Grundlagen der Methanogenese. Dr. Harald Huber von Microbify GmbH skizzierte die Entwicklung der Methanogen-Kultivierung von den frühen Versuchen von Hungate bis hin zu den modernen State-of-the-Art Techniken. Prof. Dr. Michael Rother von der Technischen Universität Dresden gewährte vertiefte Einblicke in den Metabolismus methanogener Archaea.
Die zweite Session startete mit Dr. Bastian Molitor von der Universität Tübingen, der genetische Modifikationen von Methanothermobacter thematisierte, gefolgt von Dr. Guillaume Borrell, Institut Pasteur, der das Verständnis zur Evolution dieser Mikroorganismen vertiefte. In der dritten Session diskutierten Prof. Dr. Nicolas Plumeré von der Technischen Universität München sowie Dr. Florian Mayer, DECHEMA, jetzt Royal Netherlands Institute for Sea Research, und Dr. Cornelia Welte von der Radboud Universiteit Nijmegen die Elektrobiokatalyse von Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung in der Abwasserbehandlung.
Nach den Vorträgen folgten eine Postersession sowie Führungen zum ORBIT-Reaktor an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg und dem Biotechnikum am Lehrstuhl für Mikrobiologie. Zudem wurde parallel in drei verschiedenen Workshops über rechtliche Themen, Reaktorbedingungen und Perspektiven der biologischen Methanisierung diskutiert. Insbesondere die Tatsache, dass sowohl Industrievertreter*innen als auch Forschende daran teilnahmen, führte zu besonders ertragreichen Gesprächen.
Der Freitag stand im Zeichen der praktischen Anwendung der biologischen Methanisierung. Experten wie Robert Bauer und Marianna Luongo von MicroPyros BioEnerTec GmbH betonten die Bedeutung flexibler Bioreaktoren. Dr. Daniel Eckl von der Universität Regensburg präsentierte das ORBIT II Projekt mit Fokus auf den biologischen Aspekten. Linda Dengler von Microbify GmbH zeigte auf, dass für biologische Methanisierung nicht zwingend spezielle Reaktoren erforderlich sind und auch Untergrundspeicher geeignete Voraussetzungen bieten können.
Weitere Vorträge von PD Dr. Konrad Koch von der Technischen Universität München und Dr. Michael Lebuhn von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) beleuchteten effiziente Methanisierungsreaktoren und die mikrobielle Zusammensetzung solcher Reaktoren. Robin Gerlsbeck von den Stadtwerken Pfaffenhofen schloss die Veranstaltung mit einem Statement zur Integration von Methanisierung in kommunale Energiekonzepte ab.
Marco Orthofer (Johannes Kepler Universität Linz, Bildmitte) bei der Präsentation seines Posters über die Charakterisierung und Optimierung von Medien bei der biologischen Methanisierung (Foto: © Katja Krüger)Marco Orthofer (Johannes Kepler Universität Linz, Bildmitte) bei der Präsentation seines Posters über die Charakterisierung und Optimierung von Medien bei der biologischen Methanisierung (Foto: © Katja Krüger)
Die Konferenz endete mit der Verleihung des Posterpreises (Sponsoren: Microbify GmbH und Fördernde der Molekularbiologie Regensburg) über den sich Kathrin Rettinger von der OTH Regensburg für ihre herausragenden Arbeiten zur Identifizierung geeigneter Standorte für Methanisierungsreaktoren freuen durfte. Dr. Annett Bellack schloss die Konferenz mit einem Rückblick auf die Vorträge. Besonderes Augenmerk lag demnach auf dem interdisziplinären Austausch, welcher für biologische Methanisierung von großer Bedeutung ist. Dieses Vernetzen verschiedener Disziplinen ist wichtig, um biologische Methanisierung als Alternativtechnologie bei der Nutzung regenerativer Energie zur Marktreife zu bringen.
Für Interessenten, die diese Veranstaltung verpasst haben, sei auf den 3. ORBIT-Workshop im Frühsommer 2024 verwiesen, der an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg stattfinden wird.
 
 
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